Schon seit Mai streiken die Drehbuchautoren in Hollywood und legen somit fleißig Produktionen lahm. In der Zwischenzeit haben sich auch die Schauspieler dem Streik angeschlossen, sodass zahlreiche Filme und Serien nicht wie geplant gedreht werden.
Für Filmstudios hat dies weitreichende Konsequenzen. Häufig sind die Dreharbeiten von Filmen und Serien sehr engmaschig aufeinander abgestimmt. Stars, die zu einem Zeitpunkt verfügbar waren, könnten danach auf Monate oder Jahre mit anderen Angeboten ausgebucht sein. Fans bangen daher seit Mai um die Serien-Fortsetzungen ihrer Lieblingsserien.
Diese Serien-Fortsetzungen kommen nicht wie geplant
Noch ist nicht jede der Netflix-Serien endgültig gestrichen. Während die Dreharbeiten für manche Projekte vollständig eingestellt sind, hat Netflix andere lediglich verschoben. Für Fans bedeutet dies dennoch, dass sie noch viel, viel länger auf die Fortsetzungen warten müssen.
Stranger Things Staffel 5 verschiebt sich um Jahre
Alle Fans von Elfie und ihren Freunden müssen schlimme Nachrichten verkraften. Obwohl die Drehbücher zur Serie vor dem Streik fast beendet waren, konnten die Dreharbeiten nicht wie geplant stattfinden.
Der für Juli angesetzte Drehbeginn wurde um Wochen verschoben, da nun auch die Schauspieler in den Streik getreten sind. Die Verantwortlichen sprechen von einer Drehpause von mindestens zwei Jahren, um die sich die fünfte Staffel der Erfolgsserie verschieben wird.
Wednesday Staffel 2 auf unbekannt verschoben
Leider werden Fans der erfolgreichen Neuauflage zur beliebten Addams Family noch lange auf die zweite Staffel warten müssen. Die Drehbücher waren erst in der ersten Phase, als die Autoren ihre Arbeit niederlegten.
Selbst wenn der Streik ein Ende findet, dürfte es danach Jahre dauern, bis die Planungen und Dreharbeiten zur Staffel vollständig abgeschlossen sind.
Emily in Paris Staffel 4
Die vierte Staffel von Emily in Paris wurde vollständig vom Streik erfasst. Weder die Drehbücher sind fertiggestellt, noch konnten die Dreharbeiten im Juli beginnen.
Vorerst sind die Dreharbeiten auf Oktober verlegt worden, das alles könnte sich jedoch schwierig gestalten. Denn der Drehort zur Serie, das Studio Cité du Cinema in Paris, ist zwischen dem Dezember 2023 und dem Oktober 2024 wegen der Olympischen Spiele in Paris ausgebucht.
Bridgerton Staffel 3 ist nicht gefährdet
Die Szenen für Bridgerton Staffel 3 sind glücklicherweise bereits seit März 2023 abgedreht, sodass diese Staffel der Serie nicht zu einem Opfer des Streiks werden sollte.
Allerdings könnte sich der Streik dennoch negativ auf die Serie auswirken, da die Stars keinerlei Werbetermine während des Streiks wahrnehmen werden. Sollte sich die neuste Staffel daher nicht wie erhofft für Netflix lohnen, könnte es das Ende für weitere Staffeln oder Spin-offs zur Serie bedeuten.
The Umbrella Academy Staffel 4
Auch Fans der Umbrella Academy dürfen aufatmen. Die Drehbucharbeiten waren bereits zu Beginn des Jahres beendet, die Dreharbeiten fanden im Februar 2023 statt. Die komplette Produktion der Serie konnte im Mai 2023 abgeschlossen werden.
Allerdings steht sie mit ihren lediglich sechs Folgen genau für all die Probleme, mit denen die Drehbuchautoren und Schauspieler durch die Streaming-Branche konfrontiert sind.
Das Streaming-Geschäft als Kern allen Übels
Der Streik der Autoren und Schauspieler hat gute Gründe. Die veränderten Produktions-Bedingungen, die die Streaming-Serien mit sich bringen, erschweren vielen von ihnen die Lebensgrundlagen. Ursprünglich wurden Serien für das lineare Fernsehen aufgenommen und über einen längeren Zeitraum produzierten. Zum Teil konnten das auch bis zu 40 Wochen eines Jahres sein.
Typischerweise bestellten Studios bis zu 20 Folgen einer Serie, die dann Woche für Woche gedreht und veröffentlicht wurden. Dadurch hatten alle beteiligten Crewmitglieder über viele Wochen hinweg Arbeit, für die man sie entsprechend bezahlte. Mittlerweile müssen Autoren und Schauspieler bis zu zwei weitere Jobs pro Jahr suchen, damit ihnen das Geld überhaupt zum Leben reicht.
Serien, die man für Streaming-Dienste wie Netflix produziert, werden in einem wesentlich kürzeren Zeitraum aufgenommen. Häufig sind das lediglich drei bis sechs Monate. Dabei haben sich auch die Staffeln deutlich verkleinert.
Heutige Serien weisen selten mehr als 10 Folgen in einer Staffel auf, teilweise sind noch weniger Episoden geplant. Schauspieler und Autoren arbeiten also nur wenige Wochen an jedem Projekt. Werden Serien erfolgreich, werden die Crew danach nicht an Gewinnen beteiligt, die Netflix einfährt.
Während sie also zusätzliche Arbeit brauchen, um über Wasser zu bleiben, verdienen Streaming-Giganten Millionen mit mancher Serie.
Allein die erste „Squid Game“-Staffel spielte Netflix 900 Millionen Dollar ein, von denen praktisch nichts beim Erfinder und Autor der Serie, Hwang Dong-hyuk ankam. Dazu müssen Autoren und Schauspieler häufig um Verlängerungen der Serien bei Netflix bangen.
Sie können in der Zeit nicht arbeiten, da sie sich nicht für andere große Projekte verpflichten können, wenn die Serie womöglich fortgesetzt wird. Das alles führt zu großer Unsicherheit für die Branche.