Nach Titan-Unglück: Netflix sorgt mit „geschmacklosem“ Plan für Aufsehen

Der Streaminganbieter muss harte Kritik einstecken.

28.06.2023, 23:45 Uhr
Nach Titan-Unglück: Netflix sorgt mit „geschmacklosem“ Plan für Aufsehen
IMAGO / ZUMA Wire
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In der Nacht des 14. April 1912 kollidierte die Titanic mit einem Eisberg und sank anschließend rund 650 Kilometer vor der kanadischen Küste. Das Wrack liegt nun seit über 100 Jahren in den Tiefen des Atlantiks. Filmemacher James Cameron reiste gleich mehrmals mit einem U-Boot 3.800 Meter in die Tiefe, um die Überreste des Schiffs zu filmen.

Genau dieses Ziel verfolgte auch das Unternehmen Ocean Gate. Geschäftsführer Stockton Rush wollte mit seinem selbstgebauten U-Boot „Titan“ ausgewählte Touristen zum Preis von 250.000 US-Dollar zum Wrack der Titanic bringen, damit diese dort Fotos machen und das Schiff einmal im Leben aus nächster Nähe betrachten konnten. 

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Harte Kritik für Netflix

Der Plan ging zwar einige Male auf, vergangene Woche kam es dann aber schließlich zur tragischen Katastrophe. Die „Titan“ implodierte und die Einzelteile des U-Boots wurden ganz in der Nähe des 1912 gesunkenen Luxusliners aufgefunden. Alle fünf Insassen mussten mit ihrem Leben bezahlen. Offenbar konnten die von Rush verwendeten Materialien dem hohen Druck nicht standhalten. Zahlreiche Gäste berichteten, dass es auch bei früheren Tauchgängen schon technische Probleme gegeben haben soll.

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Nur wenige Tage nach dieser Tragödie überrascht der Streaminganbieter Netflix die Abonnenten nun mit einem „geschmacklosen“ Plan, für den es teils heftige Kritik hagelte. Fans aus Kanada und den USA können ab Juli den Klassiker „Titanic“ streamen. Der Konzern wird das Meisterwerk von James Cameron in sein Programm aufnehmen. Jedoch finden Fans das Timing mehr als unpassend. "Obwohl Kritiker es als 'geschmacklosen' Schachzug bezeichnen, der 'Profit aus einer Tragödie schlägt', soll der Film am 1. Juli zurückkehren", heißt es auf Twitter.

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Netflix wird kalkuliertes Handeln vorgeworfen. Der Film mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet wird in diesem Jahr das 25. Jubiläum feiern. Es kann also durchaus sein, dass andere Gründe hinter den kürzlich erworbenen Lizenzen stecken. Der Fall „Titan“ wird momentan von der US-Küstenwache untersucht und das Unternehmen Ocean Gate schloss bereits seine Türen.