Viele machen es falsch: Warum man nachts nicht mit eingeschaltetem Ventilator schlafen sollte

Bei sommerlichen Temperaturen bringt ein Ventilator nachts die nötige Abkühlung, um dennoch zu schlafen. Das ist gut – oder doch nicht? Tatsächlich raten Experten dringend davon ab.
Viele machen es falsch: Warum man nachts nicht mit eingeschaltetem Ventilator schlafen sollte
iStock / invizbk
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Im Sommer sind auch die Nächte mitunter deutlich wärmer, als es für den menschlichen Körper optimal wäre. Dabei ist gute Schlafqualität enorm wichtig, da der Körper im Schlaf diverse Regenerationsprozesse anstößt. Deshalb greifen viele bei nächtlicher Hitze auf einen Ventilator zurück, denn im Gegensatz zu Ländern wie den USA sind hier Klimaanlagen eher die Ausnahme. Ventilatoren kühlen zwar weniger, können aber dennoch bei Hitze helfen, indem sie einen Luftzug erzeugen. Genau das kann aber auch erhebliche negative Folgen haben, vor allem, wenn man die Geräte lange – etwa über Nacht – laufen lässt.

So wirkt sich ein nachts laufender Ventilator nicht gut auf die Schleimhäute aus. Ist er zudem direkt auf das Gesicht gerichtet, kühlt er den ohnehin empfindlichen Bereich herunter und trocknet ihn mit der Luftzirkulation aus. Das hat zum einen mitunter gereizte Augen oder auch juckende Haut zur Folge. Zum anderen sind das die idealen Bedingungen für Bakterien und Viren, was etwa zu einer Sommererkältung führen kann. Dazu kommt, dass Ventilatoren Allergien begünstigen. Denn die Bewegung der Luft wirbelt Staub, Pollen oder auch Tierhaare auf, die dann auf die ohnehin schon gereizten Schleimhäute treffen

Eingeschalteter Ventilator hat viele negative Effekte

Dazu kommt, dass aufgrund des kühlen Luftzugs im Schlaf die Muskeln versteifen können. Morgens gibt es dann ein wenig angenehmes Erwachen dank Verspannungen und Muskelkater. Zudem werden Arthritis und Gelenkschmerzen gefördert. Die durch Reizung und Schwellung beeinträchtigten Atemwege können darüber hinaus zur Folge haben, dass man (mehr) schnarcht.

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Das alles kann auch die Schlafqualität an sich beeinflussen, zusätzlich zu dem unvermeidlichen Geräusch, dass der Ventilator nachts verursacht. Dazu kommt, dass der stete Luftstrom die Wärmeabgabe über die Haut begünstigt, was paradoxerweise dazu führt, dass der Körper leichter ins Schwitzen gerät. Das wiederum führt über Nacht zu einem Flüssigkeitsmangel, den man unbedingt beachten sollte.

Eine Frau schläft ohne Decke auf dem Bett, während ein elektrischer Standventilator direkt auf sie bläst. Isoliert auf farbigem Hintergrund.
iStock / simplehappyart

Was man beim Schlafen mit Ventilator beachten sollte

Das alles sind Gründe, um einen Ventilator nachts nicht laufen zu lassen. Stattdessen lohnt sich Umständen die Investition in einen Luftreiniger und -befeuchter oder auch in eine mobile Klimaanlage, wobei man dabei unbedingt prüfen sollte, wie es sich mit einer eventuellen Gastherme im Haus verhält. Statt auf Geräte zu setzen, kann man Raum zudem auch mit herkömmlichen Mitteln auch bei Hitze und Sonneneinstrahlung kühl halten. Dazu gehört etwa der Rollladentrick, eine Schüssel voller Eiswürfel und noch andere Vorgehensweisen.

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Lässt sich eine Abkühlung per Ventilator dennoch nicht vermeiden, sollte man auf einige Dinge achten. Zunächst gilt es, das Gerät regelmäßig zu reinigen. So dämmt man die Staub- und Pollenlast ein wenig ein. Darüber hinaus sollte man das Gerät nicht direkt auf den Körper und vor allem nicht auf das Gesicht richten. Vor dem Schlafen sollte man ausreichend trinken, um den Körper trotz des Luftzugs hydriert zu halten.