Schlauer durch Tabletten? Nahrungsergänzungsmittel können das Gedächtnis verbessern

Eine neue Studie hat aufgedeckt, dass Nahrungsergänzungsmittel nicht nur einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben können, sondern auch auf das Gedächtnis.

11.03.2024, 09:50 Uhr
Schlauer durch Tabletten? Nahrungsergänzungsmittel können das Gedächtnis verbessern
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Schlauer durch Pillen? Laut einer britischen Studie könnte das klappen – jedenfalls in begrenztem Umfang. Es geht um Nahrungsergänzungsmittel; genauer gesagt, um solche, die ballaststoffhaltig sind. Forscher haben mit ebensolchen Kapseln untersucht, ob sich die Gehirntätigkeit bei Menschen über 60 Jahren verbessert, und zwar über einen Zeitraum von zwölf Wochen. Durchgeführt wurde die Studie von Forscher des King’s College in London, und das Ergebnis überrascht und verblüfft gleichermaßen, denn es funktioniert. Die Leiterin der Untersuchung, Dr. Mary Ni Lochlainn, erklärte dazu: „Dieses Ergebnis ist vielversprechend für die Verbesserung der Gehirngesundheit und des Gedächtnisses in unserer alternden Bevölkerung.“

Die Kernaussage zum Ergebnis darf daher lauten: Ballaststoffe steigern die Gehirngesundheit. Zur Umsetzung der Studie nahmen 36 Zwillingspaare teil, die alle über 60 Jahre alt waren und über zwölf Wochen solche Pillen verabreicht bekamen. Der Effekt ließ sich messen, indem je eine Person ein Placebo erhielt, während die andere eine Mischung der Ballaststoffe Inulin und Fructooligosaccaride (FOS) zu sich nahm. Gleiche Bedingungen wurden erreicht, indem man annahm, das sich die Gehirne von Zwillingen nicht signifikant voneinander unterscheiden. Inulin ist bekannt als Inhaltsstoff von Weizen, Hülsenfrüchten oder auch Spargel, während die Fructooligosacccharide zum Beispiel in Lauch oder Kohl vorkommt. 

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Studie enthüllt die Auswirkung von Nahrungsergänzungsmitteln auf das Gedächtnis

Bei Verabreichung sorgen diese Ballaststoffe in den Nahrungsergänzungsmitteln für den Aufbau einer gesunden Darmflora, in der sich Milliarden von wichtigen Bakterien, wie beispielsweise die nützlichen Bifido-Bakterien, ansiedeln können, um dort unter anderem gefährlichen Bakterien sowie andere Krankheitserreger bekämpfen. Die Ausgangssubstanzen lassen sich auch in Deutschland in zahlreichen Nahrungsergänzungsmitteln wiederfinden und sind über Drogeriemärkte und dem entsprechenden Fachhandel, sowie in Apotheken leicht erhältlich. 

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Allerdings können diese Ballaststoffe im Darm noch deutlich mehr: Sie scheinen sich auch auf die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns auszuwirken. So konnte ein Gedächtnistest, der zur Früherkennung von Alzheimer gedacht ist und mit den Teilnehmern durchgeführt wurde, beweisen, dass nach der Dauer von zwölf Wochen eine deutliche Verbesserung der Merkfähigkeit ersichtlich war. Die Verbindung zwischen Darm und Hirn ist der Wissenschaft bereits seit langem unter der sogenannten „Darm-Hirnachse“ bekannt. 

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Das Zusammenspiel zwischen Gehirn und Darm ist entscheidend

Hier scheinen Botenstoffe des Darms und des Gehirns miteinander regelrecht zu „kommunizieren“. Dr. Ni Lochlainn erklärte weiter: „Die Entschlüsselung der Geheimnisse der Darm-Hirn-Achse könnte neue Ansätze für ein gesünderes und längeres Leben bieten“. Durch diese Erkenntnisse gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Darmbakterien nicht nur die kognitiven Fähigkeiten beeinflussen, sondern zukünftig auch als Schlüssel zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen wie zum Beispiel Alzheimer, Parkinson oder ALS dienen könnten.