C&A, alteingesessener Modehandel mit Hauptsitzen in Belgien und Düsseldorf, baut erneut Filialen ab. Der Kleiderkonzern betreibt weltweit Modehäuser und hatte bereits in der Vergangenheit ein Restrukturierungsprogramm angekündigt. Ende des Jahres 2019 betrieb das Handelshaus noch 450 Geschäfte in Deutschland.
Im Rahmen des angekündigten Programms sollten bis zu 100 Filialen geschlossen werden. Daraus wurden dann bis Ende des Jahres lediglich 23, die ihre Türen schließen mussten. Traditionell ist der deutsche Markt für das Unternehmen der umsatzstärkste. Daher wird hierzulande mit Bedacht gehandelt.
Die Schließungen, so das Unternehmen, treffen eher strukturschwache Regionen. Größere Städte sind von den Plänen weniger betroffen. Regelmäßig, so das Management, werde das Standortportfolio mit Blick auf den Bedarf der Kundschaft überprüft. Eine Unternehmenssprecherin erklärt, dass es sich um einen „fortlaufenden Prozess“ handele.
Einfluss hätten das „allgemeine Marktumfeld, die Entwicklung der Stadt und die Gesundheit des lokalen Einzelhandelssektors“. Änderungen gibt es zusätzlich bei den Filialen selbst. In 17 europäischen Ländern betreibt C&A etwa 1.300 Geschäfte. Von denen wurden in den letzten Jahren 1.180 renoviert und im Zuge einer konzerneigenen Kampagne modernisiert. Das Ganze ist verbunden mit einer kompletten Modernisierung des Marktauftritts.
Diese Standorte werden wegfallen
Der Unternehmenssprecher erläutert: „Aufgrund der laufenden Modernisierung unserer Filialen, schließen wir manchmal Filialen vorübergehend, während die Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. Danach eröffnen wir wieder, wie in Kürze z. B. in Hasselt (BE) oder Singen und Pulheim (DE) zu sehen sein wird“.
Im Oktober werden die Filialen Barsinghausen bei Hannover, und Ende des Jahres das Geschäft in Halberstadt in Sachsen-Anhalt, geschlossen. Zu Beginn des kommenden Jahres soll dann in Troisdorf, NRW, eine weitere Filiale folgen. Das Unternehmen ist allerdings nicht in einer Situation, sich generell zu verkleinern. Während in Deutschland Filialen schließen, werden andernorts neue eröffnet. Dazu zählen neue Niederlassungen im niederländischen Arnheim sowie im belgischen Beveren. Insgesamt sollen in den nächsten Jahren rund 100 neue Filialen entstehen. Besonders Rumänien steht mit kommenden 50 Geschäften im Fokus des Konzerns.
Auch der Online-Handel soll verstärkt ausgebaut werden. Dazu entstanden Partnerschaften unter anderem mit Zalando und Amazon. „Auf unserem Weg hin zu einem modernen europäischen Omnichannel-Modehändler haben wir unsere Online-Aktivitäten ausgebaut“, erklärt C&A. „Unsere Filialen bleiben jedoch genauso wichtig für uns und wir investieren weiterhin in sie, um das Einkaufserlebnis unserer Kunden zu optimieren.“
Bei alle dem ist zu vermuten, dass ein zu dichtes Filialnetz den deutschen Markt wohl etwas übersättigt hatte. Mit der Umstrukturierung und dem vorsichtigen Ausdünnen scheint man dem wohl Rechnung zu tragen.