Wirbel um alarmierende Erkenntnisse: Spermienzahl bei Männern weltweit um 50 % gesunken

Eine neue Studie zeigt einen drastischen Rückgang der Spermienzahl bei Männern – mit möglichen Folgen für die menschliche Gesundheit und Fortpflanzung. Was steckt dahinter?

20.01.2025, 16:38 Uhr
Wirbel um alarmierende Erkenntnisse: Spermienzahl bei Männern weltweit um 50 % gesunken
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Die in der Fachzeitschrift Human Reproduction Update veröffentlichten Ergebnisse zeichnen ein beunruhigendes Bild: Zwischen 1973 und 2018 sank die durchschnittliche Spermienzahl pro Milliliter Samenflüssigkeit von 104 Millionen auf 49 Millionen – ein Rückgang von mehr als 50 %. Besonders alarmierend: Seit 2000 scheint sich dieser Trend noch zu beschleunigen.

Die genauen Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt, doch Forscher vermuten Umweltverschmutzung, Chemikalien in Alltagsprodukten und ungesunde Lebensstile als zentrale Faktoren. „Spermien sind ein Indikator für die Gesundheit des gesamten Körpers“, erklärt Dr. Hagai Levine, Mitautor der Studie. Niedrige Werte könnten auf ein erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen, hormonelle Störungen und sogar kürzere Lebenserwartung hinweisen.

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Globaler Rückgang der männlichen Fruchtbarkeit: Ein Weckruf für Mensch und Umwelt

Nicht alle Experten sind von den Ergebnissen überzeugt. Kritiker wie der britische Androloge Dr. Allan Pacey argumentieren, dass sich die Methoden zur Analyse von Spermien in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert haben, was historische Daten im Vergleich zu modernen Messungen weniger aussagekräftig macht. Dennoch warnen viele Forscher, dass selbst ein kleiner Rückgang der Spermienqualität erhebliche Auswirkungen auf die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit haben könnte.

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„Spermien sind ein Indikator für die Gesundheit des gesamten Körpers“, erklärt Dr. Levine. Niedrige Spermienwerte könnten auf ein erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen und hormonelle Störungen hinweisen. Als mögliche Ursachen nennt der Arzt Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress sowie die Belastung durch Chemikalien in Plastik und Haushaltsprodukten. Auch die Erderwärmung könnte eine Rolle spielen: Steigende Temperaturen könnten die empfindlichen Spermien zusätzlich schädigen.

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Das Fazit der Forscher: Die Zahlen sind ein Warnsignal für die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Es bedarf weiterer Untersuchungen und globaler Maßnahmen, um den Trend zu stoppen – und möglicherweise umzukehren.