Sixt zieht Schlussstrich: Beliebte Automarke fliegt aus dem Angebot

Der Autovermieter Sixt hat eine drastische Entscheidung getroffen. Worauf Kunden jetzt verzichten müssen.

14.12.2023, 18:05 Uhr
Sixt zieht Schlussstrich: Beliebte Automarke fliegt aus dem Angebot
Gints Ivuskans/Shutterstock
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Das war’s. Wer ein Auto-Abo bei Sixt schließen will und dabei an ein Tesla-Modell gedacht hat, schaut in Zukunft in die Röhre. Die Fahrzeuge des US-Herstellers unter der Leitung von Milliardär Elon Musk sollen zukünftig im Portfolio des bekannten Autovermieters nicht mehr geführt werden. Bislang wurden dort vor allem die Modelle „3“ und das „Model Y“ geführt. Wer also nach einem „Stromer“ bei Sixt sucht, muss eine andere Marke wählen. Die Fahrzeuge, die bei Sixt noch „auf Halde“ stehen, sollen sukzessive abverkauft, oder, wie es bei Vermietern heißt „ausgeflottet“ werden. Das hat aber weder mit dem Image noch mit der Qualität der betroffenen Automodelle von Tesla zu tun, sondern die Gründe sind rein betriebswirtschaftlicher Art. 

Sixt kämpft mit geringer Nachfrage

So erklärt Sixt wörtlich: „Die Nachfrage für Elektromobilität liegt – und das registrieren wir auch bei Sixt – noch klar unter dem Level von Verbrennern“. Dass es ausgerechnet Tesla am härtesten trifft, liegt an der Rabattschlacht, die sich die Hersteller von Elektro-Fahrzeugen momentan liefern. Die größte Rolle für die Entscheidung des deutschen Branchenprimus liegt an dem Marktgebaren der amerikanischen Marke, die mit immer stärkeren unkalkulierbaren Rabatten den gesamten US-amerikanischen Markt in Aufruhr versetzte. Dadurch sanken auch die Restwerte der Tesla-Modelle in unvorhersehbare Tiefen, was sich für die Vermieter besonders negativ auswirkte. 

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Iv-olga/Shutterstock

Kunden müssen künftig auf Tesla verzichten

Dem US-Mitbewerber Hertz geht es damit ganz ähnlich. Sixt erklärte, dass durch die Rabattaktionen einiger Hersteller die Restwerte unter Druck geraten sind, bei Tesla den Angaben zufolge „besonders deutlich“. Der Schritt wird den Kunden gegenüber von Seiten des Groß-Vermieters ganz besonders bedauert und erläutert mit dem Statement, dass man wüsste, ,,dass viele unserer Kunden unser Sixt+ Auto Abo genutzt haben, um Elektromobilität und Tesla auszuprobieren“.

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Ein weiterer Punkt, der dem Unternehmen aus München bei der Entscheidung geholfen hat, sind die höheren Reparaturkosten. Das verschärft laut den Sixt-Sprechern das Problem mit dem Stromautos im Fuhrpark erheblich. Im Vergleich zu den Verbrennern ist zwar die Summe der beweglichen und verschleißanfälligen Baugruppen deutlich geringer, dafür aber die Reparaturkosten im Schadensfall deutlich höher. Untermauert werden diese Kalkulationen auch von einer Auswertung des „Versicherungsverbandes“ (GDV). Die Anschaffungskosten für Elektroautos sind im Modellvergleich deutlich höher. „Gepaart mit dem gestiegenen Zinsniveau, führt dies zu deutlich höheren Haltekosten der graduell aufgebauten Sixt-Flotte an batterieelektrischen Fahrzeugen“, so der Quartalsbericht von Sixt.

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Bei Sixt gab es über 3.000 Tesla-Modelle

Die Summe dieser Fakten führte schlussendlich zur Entscheidung des Autovermieters. Angeblich sollen sich im Jahr 2023 ungefähr 3.000 Tesla in der Flotte von Sixt befunden haben. Die Tesla-Modelle sind zudem ausgenommen von der „Buy-Back“-Regelung. Nach der Vermietzeit, die ein halbes-, bis zu ein Jahr beträgt, werden die E-Autos einfach als Gebrauchtwagen auf dem freien Markt verkauft. Andere Hersteller kaufen die Mietwagen nach einer vereinbarten Zeit in der Regel wieder zurück. So entsteht für den Autovermieter eine zusätzlich bessere Planbarkeit als bei den Pendants mit E-Antrieb, deren Marktwert ungewisser ist.