Die Zeiten der hochsubventionierten Fahrzeuge mit Elektroantrieb sind leider vorbei. Vor nicht allzu langer Zeit gab es noch hohe staatliche Zuschüsse dafür und weitere attraktive Boni der Hersteller, die damit zu einer möglichst hohen Neuwagenanmeldungs-Statistik für die Elektrofahrzeuge beitragen wollten. Obwohl durch fehlende KFZ-Steuer und einigermaßen auskömmlichen Reichweiten solche E-Autos mittlerweile in der Mitte des Verkehrsgeschehens angekommen sind, werden die potenziellen Käufer wieder abgeschreckt durch die heftigen Neuwagenpreise.
Die aufwändige Technik kostet eben und die aktuell noch vergleichsweise niedrigen Produktionszahlen lassen eben keine Umlage auf sehr hohe Stückzahlen zu. Ein Licht am Ende des Tunnels für Umweltbewusste, die aber für den Neuwagenkauf ein eher überschaubares Budget ansetzen, bietet jetzt der französische Autobauer Renault. Für das Jahr 2025 will der Hersteller nämlich ein Modell auf den Markt bringen für unter 20.000 Euro. Das ganze Engagement für die E-Auto Schiene soll im neuen Tochterunternehmen „Ampere“ gebündelt werden. Erklärtes Ziel dabei sei es, die Listenpreise für die Elektro-Mobilität um 40 Prozent zu senken.
Neuer E-Twingo zum günstigen Preis
Zentraler Bestandteil des Portfolios ist der Kleinwagen „Legend“, der allein schon dank seiner kompakten Dimensionen wie geschaffen für das urbane Verkehrsgeschehen ist. Kürzlich wurde bekannt, dass es sich bei dem "Legend" um einen E-Twingo handeln wird. Er soll einen Verbrauch von lediglich 10 kWh auf 100 km haben. Nähere Informationen zur Leistung des leisen Cityflitzers existieren aber noch nicht. Ein weiterer Vorteil, gerade wegen der europäischen Wettbewerbsfähigkeit China gegenüber, ist die Tatsache, dass diese Autos auch in Europa gefertigt werden. Auch Mitbewerber VW kündigte für das Jahr 2025 ein Kleinwagenmodell mit Elektroantrieb für unter 20.000 Euro an, der als Nachfolger des mittlerweile abgesetzten Up! - Modells gehandelt wird.
Renault bringt das neue Modell "Legend" auf den Markt
„Ampere“ soll das Engagement des französischen Herstellers Renault mit einer anvisierten Produktionszahl von rund 300.000 E-Autos weiter vorantreiben und so ein großes Stück vom europäischen E-Auto-Marktes sichern. Bis zum Jahr 2031 soll dann die Zahl laut Konzernaussage auf rund eine Million Fahrzeuge steigen. Das würde rund der Hälfte der gesamten Produktionsmenge von Renault entsprechen. Renault hat allerdings noch mehr geplant. Angelehnt an das Erfolgsmodell „R5“ aus den 70er- und 80er Jahren soll es 2024 bereits eine Art Nachfolger mit elektrischem Antrieb geben - namens R5 E-Tech.
Auch der R4 und der R5 kehren zurück
Der R4 soll, entgegen seinem Pendant aus den 70ern, nun ein elektrischer SUV werden, der ebenso im kommenden Jahr präsentiert werden soll. Alle Modelle werden, wie auch der „Legend“, mit dem Markennamen „Ampere“, auf dem Markt sichtbar sein. Wie ernst den Franzosen das Engagement in die neue Firma ist, ist zu erkennen an insgesamt rund 11.000 Mitarbeitern, von denen ein Drittel aus hochqualifizierten Ingenieuren besteht. Als Produktionsstätte dient ein bereits vorhandenes Werk in Nordkrankreich.
Laut den Angaben sollen die Elektrofahrzeuge von Renault bis 2027/2028 ein preislich ähnliches Niveau haben, wie die Modelle mit Verbrennungsmotor. Die Produktpalette soll dann sieben Modelle für die Kernsegmente des europäischen Marktes umfassen. Finanzchef Thierry Piéton nannte für das durchschnittliche Wachstum des Umsatzes ein sehr ambitioniertes Ziel von 30 Prozent bis zum Jahr 2031. Ab 2025 will man mit „Ampere“ dann in der Gewinnzone landen, und nicht mehr abhängig sein von Finanzspritzen des Mutterkonzerns Renault. Bis zum Jahr 2031 sollen dann mehr als 25 Milliarden Euro umgesetzt werden.