Schon 15 Jahre im Voraus: Träume und Schlafstörungen können Warnzeichen für Parkinson sein

Mediziner arbeiten aktuell an der Frühdiagnose von Parkinson. Im Rahmen der Untersuchungen haben sie herausgefunden, dass erste Warnzeichen schon 15 bis 30 Jahre vorher auftreten können.
07.07.2025, 21:19 Uhr
Schon 15 Jahre im Voraus: Träume und Schlafstörungen können Warnzeichen für Parkinson sein
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Forscherinnen und Forscher arbeiten aktuell an einer Methode, die es möglich machen soll, schon Jahre vorher feststellen zu können, ob ein Patient an Parkinson erkranken wird. Tatsächlich haben die Experten kürzlich herausgefunden, dass es schon 30 Jahre im Voraus erste Warnzeichen gibt, die auf eine spätere Erkrankung hindeuten können.

Michael Sommerauer, Experte für Parkinson und Schlafmedizin am Universitätsklinikum Bonn, erklärte kürzlich, dass eine Anomalie während des Schlafs ein entscheidender Marker sein kann. Normalerweise ist die Muskulatur während der sogenannten REM-Phase nämlich gelähmt. Bei Personen mit einer bestimmten Anomalie ist dieser Ablauf jedoch gestört.

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Parkinson: Erste Warnzeichen treten schon 30 Jahre vorher auf

In der REM-Phase wird dann eine hohe Aktivität in Form von Bewegung registriert. Doch auch Träume können eine wichtige Rolle bei der Diagnose spielen. „Viele berichten von sehr intensiven, oft aggressiven Träumen, in denen sie kämpfen oder fliehen müssen“, erklärt Sommerauer. Dabei treten und schlagen sie beispielsweise um sich. Solche Schlafphasen seien „medizinisch hochrelevant“. 80 bis 95 Prozent der Betroffenen entwickeln in den anschließenden 10 bis 15 Jahren Parkinson oder eine Parkinson-Demenz.

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Bereits 30 Jahre im Voraus lassen sich zudem stille Veränderungen im Nervensystem beobachten. Demnach können Experten mittlerweile viel früher herausfinden, wie sich die Gesundheit eines Einzelnen entwickeln wird. So besteht die Möglichkeit, früh genug zu handeln. Aktuell entwickeln die Mediziner ein System, „das über ein Tablet in wenigen Minuten motorische Auffälligkeiten erfassen kann - direkt in der Hausarztpraxis. Das könnte ein echter Durchbruch für die Frühdiagnose sein.“

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