Nach dem Erdbeermond und den Polarlichtern ist aktuell ein weiteres seltenes Himmelsspektakel über Deutschland zu sehen. Insbesondere im Nordwesten der Bundesrepublik zeigen sich die „leuchtenden Nachtwolken“. In den Niederlanden konnte das Phänomen schon seit einigen Tagen beobachtet werden.
Doch wie genau kommt es zu dem mystischen Bild am Nachthimmel? Die leuchtenden Wolken bewegen sich wesentlich weiter oben als die „normalen“ Wolken. Sie schweben in 81 bis 85 Kilometern Höhe in der sogenannten Mesosphäre. Vor allem im Hochsommer kann man sie beobachten und natürlich auch fotografieren.

Über Deutschland sind aktuell wieder "leuchtende Nachtwolken" zu sehen
Sie leuchten, weil sie aus winzigen Eiskristallen, die sich an Staubpartikeln bilden, bestehen, denn die Temperaturen in der Mesosphäre sind sehr niedrig und können sogar bis zu -130 Grad betragen. Da diese Eiskristalle anschließend von der Sonne angestrahlt werden, tauchen sie plötzlich am Himmel auf. Weil sich leuchtende Nachtwolken so weit oben befinden, werden sie auch in der Dunkleheit von den Sonnenstrahlen getroffen. Wer das Spektakel beobachten möchte, sollte sich zwischen 22.30 Uhr und 3.30 Uhr nach draußen begeben und Lichtquellen meiden.
In Mitteleuropa ist das Phänomen insbesondere im Juni und Juli zu sehen. Nachtschwärmer sollten in Richtung Nordwest bis Nordost Ausschau halten, um leuchtende Nachtwolken entdecken zu können. Es handelt sich aber nicht nur um einen schönen Anblick. Auch Wissenschaftler sind an den Wolken interessiert und führen deshalb aktuell neue Untersuchungen zu den Auswirkungen des Klimawandels durch.