Werden jetzt die Kartoffeln knapp? Deutsche Ernte von Pflanzenkrankheit bedroht

In Deutschland zählen die Kartoffeln zu den Lebensmitteln, mit denen sich die Bundesrepublik fast gänzlich selbst versorgen kann. Nun wird die Ernte der beliebten Knolle bedroht.
11.06.2025, 21:50 Uhr
Werden jetzt die Kartoffeln knapp? Deutsche Ernte von Pflanzenkrankheit bedroht
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Kartoffeln gelten als eines der beliebtesten Lebensmittel der Deutschen. Gerade sie droht jetzt aber knapp zu werden. Dahinter steckt eine Pflanzenkrankheit, welche die Ernte in Deutschland bedroht. Der Deutsche Bauernverband hat kürzlich vor der Krankheit namens Stolbur gewarnt.

Sie wird durch Zikaden verbreitet und bedroht nicht nur die Kartoffelernte. Die gesamte Landwirtschaft hat mit Stolbur zu kämpfen. Mittlerweile sind auch Zwiebeln, Paprika, Sellerie, Rote Beete, Karotten und Kohl betroffen. In Süddeutschland spricht man bereits von einer „ernsten Bedrohung“ für die Versorgung mit heimischen Kartoffeln. Das bestätigte auch das baden-württembergische Landwirtschaftsministerium.

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Pflanzenkrankheit Stolbur bedroht deutsche Ernte - auch Kartoffeln sind betroffen

Allein in dem Bundesland sollen sich die Schäden mittlerweile auf mehrere Millionen Euro belaufen. Der Klimawandel tut sein Übriges und sorgt dafür, dass sich die Pflanzenkrankheit noch schneller ausbreitet. Die sogenannte Schilf-Glasflügelzikade sorgt dafür, dass das Bakterium Candidatus Phytoplasma solani auf die verschiedensten Pflanzen übertragen wird. Ist die Kartoffel erstmal infiziert, wird sie gummiartig, Bestände welken und auch die Wurzeln leiden. Ist der Befall besonders ausgeprägt, können die Kartoffeln, das Gemüse oder auch Zuckerrüben nicht mehr verarbeitet und gelagert werden.

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Allein bei den Zuckerrüben waren im Jahr 2023 40.000 Hektar betroffen. Nur ein Jahr später waren es bereits 75.000 Hektar. Ein immenser Verlust für die Landwirtschaft. Neben Stolbur spielt auch die Infektionskrankheit SBR eine entscheidende Rolle. Am stärksten ist der Süden des Landes von der Schilf-Glasflügelzikade betroffen. Gummiartiges oder faulendes Gemüse landet zwar gar nicht erst im Supermarkt, dennoch betonten Experten auch zusätzlich noch einmal, dass Stolbur für den Menschen nicht gesundheitsschädlich ist. „In einigen Betrieben steht der Fortbestand des Anbaus infrage“, erklärte auch die Umwelt-Referentin Isabell Pergner. Aktuell bemüht man sich um eine Lösung zur Eindämmung und Zulassung eines Pflanzenschutzmittels.

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