Eigentlich erst 2030: große Veränderungen im Sortiment für Kunden

Bereits im Frühjahr 2024 ändert sich für Kunden bekannter Supermarktketten einiges. Die Discounter stellen ihre Produktauswahl um. Ursprünglich war diese Änderung für 2030 angesetzt, doch sie wurde vorverlegt – unter anderem aus Wunsch der eigenen Kunden heraus.

13.08.2023, 00:45 Uhr
Eigentlich erst 2030: große Veränderungen im Sortiment für Kunden
IMAGO / imagebroker
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Aldi Nord und Aldi Süd informierten ihre Kunden darüber, dass die Discounter das Produktsortiment anpassen werden. Ab dem Frühjahr 2024 soll das komplette Angebot an Trinkmilch auf höhere Haltungsstufen umgestellt werden, wie die Supermärkte in einer Pressemitteilung ankündigen. Ursprünglich war dieses Ziel für 2030 vorgesehen.

Durch die erhöhte Nachfrage der eigenen Kunden sowie der Zusammenarbeit mit Aldis Lieferpartnern wird der Discounter sein Sortiment wesentlich früher umstellen. Künftig bietet Aldi nur noch Milch der Haltungsformen 3 und 4 in seinen Geschäften an.

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Änderung ist kein gewagter Schritt

Die Maßnahme ist keineswegs so radikal, wie sie im ersten Augenblick klingen mag. Schon jetzt liegt der Umsatz für Aldi bei Milch aus den Haltungsformen 3 und 4 wesentlich höher. Rund 60 Prozent der verkauften Milch entspricht diesen Standards.

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Damit die vollständige Umstellung gelingt, müssen nun weitere Händler nachziehen. Die Transformation der Landwirtschaft ist nur gemeinsam möglich, wie Dr. Julia Adou, Director National Sustainability bei Aldi Süd, erklärt.

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Die Kennzeichnung der Haltungsform gibt es für Fleisch und weitere tierische Produkte wie Milch und Eier bereits seit 2022. Zurzeit sind rund vier Stufen bekannt:

  • Haltungsform 1 (Stallhaltung)
  • Haltungsform 2 (Stallhaltung plus)
  • Haltungsform 3 (Außenklima)
  • Haltungsform 4 (Premium)

Aldi Nord und Aldi Süd sind nicht die einzigen Discounter, die seit Einführung der Kennzeichnungen Änderungen vornahmen. Sowohl Edeka als auch Netto kündigten zum Beginn an, im Laufe des Jahres 2022 auf Produkte der Stufe 1 bei Eigenmarken verzichten zu wollen.

Lidl will bis 2025 die Stufe 2 von Trinkmilch als Mindeststandard einführen, Kaufland beabsichtigt dasselbe bereits 2024 umzusetzen. Ein Umdenken hat die Discounter-Ketten erfasst, Aldi Nord und Aldi Süd scheinen jedoch sich die Position der Vorreiter der neuen Veränderungen zu erkämpfen.  

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Discounter stellen Sortiment weiter um: Fleisch und Wurstwaren sollen folgen

Ebenso auf der Agende für die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd steht eine Änderung der Haltungsformen von Frischfleisch sowie gekühlten Fleisch- und Wurstwaren. Bis 2030 sollen für diese Produkte Haltungsformen 1 und 2 komplett aus den Supermarktregalen verschwinden.

Lediglich Produkte mit Haltungsform 3 und 4 möchte die Discounter dann noch anbieten. Damit hätten Aldi Nord und Aldi Süd ihr gesamtes Sortiment an tierischen Produkten wesentlich nachhaltiger und tierfreundlicher gestaltet.