Studie zeigt: Durch ein bestimmtes Verhalten werden wir immer dümmer

Eine Studie des MIT hat bestätigt, was einige scherzhaft immer wieder sagen: Durch ein bestimmtes Verhalten lässt das Gehirn nach und die Menschen werden dümmer. Woran liegt das?
29.06.2025, 15:12 Uhr
Studie zeigt: Durch ein bestimmtes Verhalten werden wir immer dümmer
iStock / peterschreiber.media
Anzeige

Unser Leben wird immer digitaler. Handys und E-Mails haben Briefpost ersetzt, Google das physische Nachschlagewerk, dank Streaming-Diensten können wir Filme und Serien zu Hause schauen. Das alles macht das Leben bequemer, allerdings wirkt es sich nicht unbedingt positiv auf das Gehirn. In besonderem Maße gilt das auch für Künstliche Intelligenz, allem voran generativer KI wie etwa ChatGPT.

Der Chatbot und andere Modelle haben seit der flächendeckenden Einführung viel verändert. Sie machen Arbeitsprozesse obsolet und unterstützen bei vielen Dingen des alltäglichen Alltags. Laut einer nicht repräsentativen Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) sollte man KI allerdings nicht zu sehr nutzen.

Anzeige
ChatGPT Studie Symbolbild: Aufmerksame Studenten arbeiten am Laptop
iStock / gorodenkoff

ChatGPT und Co. haben Effekt auf die Gehirnaktivität

Für die Studie schrieben 54 Personen in drei Versuchsgruppen im Zeitraum von vier Monaten mehrere Essays, wie es etwa bei einer College-Bewerbung in den USA üblich ist. Dabei arbeitete die erste Gruppe komplett frei und ohne technische Hilfsmittel. Während Gruppe zwei immerhin Google zu Hilfe nehmen durfte, arbeitete die dritte Gruppe mit ChatGPT.

Anzeige

Das Ergebnis: Bei der ChatGPT-Gruppe zeigte sich im Vergleich eine deutlich geringere Gehirnaktivität. Das betraf sowohl den linguistischen als auch den neurologischen Bereich. Über den Zeitraum der Untersuchung konnten die Forscher zudem eine Verschlechterung der Werte feststellen. Versuchten die Teilnehmer aus der dritten Gruppe zu Beginn noch, viel eigenen Text zu platzieren, so wurden die Texte der KI schließlich immer häufiger einfach mit nur wenigen Anpassungen übernommen. Das führte dazu, dass die Essays der Gruppe einander über die Maßen ähnelten und im Schnitt auch schlechter bewertet wurden.

Anzeige
ChatGPT Symbol auf Smartphone neben anderen App-Symbolen
iStock / Robert Way

ChatGPT kann uns tatsächlich „dümmer“ machen

Anschließend sollten die Studien-Teilnehmer ihren Text zudem in Interviews rekonstruieren. Auch hier schnitt die ChatGPT-Gruppe signifikant schlechter ab. Bei einem nachfolgenden Wechsel der Arbeitsmethoden hatte diese Gruppe zudem erheblich größere Schwierigkeiten, sich anzupassen und auf das Hilfsmittel zu verzichten, als das bei den anderen Gruppen der Fall war.

Nataliya Kosmyna, Leiterin der Studie, führt dazu aus, dass die Aufgaben zwar effizient gelöst wurden. Allerdings haben sich die Inhalte dabei kaum ins Gedächtnis übertragen. Vor allem bei jungen Menschen sei das ein wichtiger Faktor, weil sich das Gehirn dann noch in der Entwicklung befindet. Die Studie legt also nahe, dass übermäßiger Gebrauch von ChatGPT die Hirnaktivität dauerhaft beeinflussen kann, sodass wir tatsächlich „dümmer“ werden. Noch fehlt der Studie aber eine offizielle Begutachtung durch andere Fachleute, wie es in der Wissenschaft üblich ist.