Alle Verbraucher wären betroffen: Bundesregierung plant neue Strom-Umlage

Kürzlich sind die neuesten Pläne der Bundesregierung durchgesickert. Was hinter den Forderungen der Wirtschaftsministerin Katherina Reiche nach einer neuen Strom-Umlage steckt.
Alle Verbraucher wären betroffen: Bundesregierung plant neue Strom-Umlage
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Erst vor wenigen Wochen wurde die neue Bundesregierung wegen des Strompreises ausgiebig kritisiert. Schließlich wurde noch während des Wahlkampfes versprochen, die Stromsteuer für alle zu senken. Nun konnte man allerdings lediglich die Industrie sowie die Land- und Forstwirtschaft entlasten. Privathaushalte gingen leer aus.

Es könnte aber noch schlimmer kommen, denn kürzlich sickerten neue Pläne durch, die unter anderem eine mögliche Strom-Umlage beinhalten. Wie „t-online“ berichtet, wird im Bundeswirtschaftsministerium aktuell über die Einführung einer neuen Umlage verhandelt. Ziel sei es, die geplanten Gaskraftwerke zu refinanzieren. Verbraucher müssten sich somit sogar auf höhere Kosten einstellen, anstatt auf eine Entlastung.

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Neue Strom-Umlage? Was hinter den Plänen von Katherina Reiche steckt

Die Wirtschaftsministerin Katherina Reiche plant bis zu 20 Gigawatt neue Kraftwerkskapazitäten in Deutschland. Wenn Sonne und Wind es nicht hergeben, sollen die neuen Kraftwerke stattdessen für die nötige Energie sorgen. Allerdings muss zuerst eine Bewilligung der EU eingeholt werden. Der Bundestagsabgeordnete Michael Kellner von den Grünen startete eine Anfrage an die Bundesregierung und erhielt zu dem besagten Thema eine detaillierte Antwort.

Aus dem Dokument soll hervorgehen, dass Reiche die Strom-Umlage fordert, damit der neue Kraftwerksplan aufgeht. Jeder Verbraucher würde so einen Beitrag für die Sicherstellung und Inbetriebnahme der Kraftwerke zahlen. "Das EU-Beihilferecht fordert im Fall eines Kapazitätsmarkts eine verursachergerechte Refinanzierung", heißt es. Doch wie viel Geld müssen die Verbraucher künftig zahlen? Diese Frage kann momentan noch nicht beantwortet werden.

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"Obwohl Berechnungen im Ministerium noch aus der letzten Legislaturperiode vorliegen sollten, verschweigt die Bundesregierung, wie hoch die Kosten ausfallen könnten", erklärte Kellner gegenüber der Presse. Die Ampel-Regierung rechnete vor Monaten mit einer Strom-Umlage in Höhe von rund zwei Cent/kWh. Verbraucher müssen demnach noch Geduld haben, bis die Verhandlungen abgeschlossen sind. Selbst wenn der Strompreis in Zukunft sinken sollte, könnten diese Entlastungen aufgrund von Steuern und Umlagen nicht beim Kunden ankommen.

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