Rente: Katherina Reiche sorgt mit Forderung für heftige Kritik – „Mehr und länger arbeiten“

Die Wirtschaftsministerin Katherina Reiche fordert, dass in Deutschland "mehr und länger" gearbeitet wird. Mit ihrem Vorstoß stößt sie jedoch auf jede Menge Kritik.
Rente: Katherina Reiche sorgt mit Forderung für heftige Kritik – „Mehr und länger arbeiten“
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Die Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche ist sich sicher, dass in Deutschland zu wenig gearbeitet wird. Deshalb solle man künftig „mehr und länger arbeiten“, wenn es nach der Politikerin geht. Mit ihrem Renten-Vorstoß hat sie sich nun sogar in die Nesseln gesetzt und für eine Welle der Kritik gesorgt.

„Wir müssen die Anreize für Frühverrentungen stoppen und Anreize dafür schaffen, länger zu arbeiten“, erklärte die Ministerin. Auf Dauer könne es nicht gut gehen, dass „wir nur zwei Drittel unseres Erwachsenenlebens arbeiten und ein Drittel in Rente verbringen“. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung schlug unter anderem vor, das Rentenalter auf 70 anzuheben.

Rente: Katherina Reiche sorgt mit Forderung für heftige Kritik – „Mehr und länger arbeiten“
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Ministerin Reiche mit Renten-Vorstoß: In Deutschland soll länger gearbeitet werden

Diesen Vorschlag befürwortet Reiche. „Der demografische Wandel und die weiter steigende Lebenserwartung machen es unumgänglich: Die Lebensarbeitszeit muss steigen“, heißt es weiter. Mit ihren Aussagen hat die 52-Jährige für reichlich Wirbel gesorgt. Die Vize-Chefin der SPD-Bundestagsfraktion, Dagmar Schmidt, erklärte beispielsweise, dass Reiches Vorstoß „fern der Lebensrealität der meisten Menschen“ sei. CDA-Bundesvize Christian Bäumler ging sogar noch einen Schritt weiter und kritisierte Reiche persönlich.

„Wer als Wirtschaftsministerin nicht realisiert, dass Deutschland eine hohe Teilzeitquote und damit eine niedrige durchschnittliche Jahresarbeitszeit hat, ist eine Fehlbesetzung“, heißt es in seinem Statement. Schmidt betonte, dass es bereits einen Anreiz gebe, länger zu arbeiten, wenn man dies auch wirklich möchte. Es sei aber auch wichtig, die Senioren zu schützen, die nicht mehr arbeiten können. Die Meinungen in der Koalition scheinen demnach stark auseinander zu gehen. Vorerst ist demnach noch nicht mit einer Reform zu rechnen.

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