Seit 27 Jahren ist der KiKA (kurz für Kinderkanal) ein fester Bestandteil der deutschen TV-Landschaft. Das öffentlich-rechtliche Angebot von ARD und ZDF kommt werbefrei und richtet sich, wie der Name schon verrät, vor allem an Kinder und Jugendliche. Damit sind die Inhalte im Laufe der Jahre in vielen deutschen Haushalten über die TV-Bildschirme geflackert. Damit könnte allerdings schon bald Schluss sein.
Denn im Rahmen des sogenannten Reformstaatsvertrags, über den derzeit die 16 Bundesländer beraten, steht auch der KiKA auf dem Prüfstand. Der Vertrag soll die geplante Rundfunkreform regeln und am 1. Dezember 2025 in Kraft treten. Das Ziel ist es, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk moderner und vor allem (kosten-)effizienter aufzustellen. Und in dem Rahmen geht es auch um den Kinderkanal.

KiKA wird aller Voraussicht nach komplett aus dem linearen Fernsehen verschwinden
Der aktuelle Vertragsentwurf sieht offenbar vor, den KiKA komplett aus dem linearen Fernsehen herauszunehmen. Nach 27 Jahren Sendergeschichte wäre das ein deutlicher Einschnitt. Es würde allerdings nicht die komplette Abschaffung zur Folge haben. Stattdessen sollen die Inhalte künftig online zu finden sein. Dabei ist sowohl von Mediatheken als auch Streaming-Plattformen und Apps die Rede. Wie genau das im Detail aussehen könnte und inwiefern das Angebot des Kinderkanals davon betroffen sein würde, ist nicht bekannt.
13 von 16 Bundesländern haben dem Reformstaatsvertrag bereits zugestimmt. Bei den drei verbliebenen – Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen – wird allerdings ebenfalls erwartet, dass sie sich anschließen. Die Reaktionen in Bezug auf den KiKA fallen gespalten aus. Es gibt einige Stimmen, die darauf verweisen, dass sich das Medienverhalten der Zielgruppe ohnehin verändert und ins Digitale verschoben habe. Kritikerinnen und Kritiker merken jedoch an, dass man Kindern und Jugendlichen so auch die Möglichkeit nehmen würde, passende und medienpädagogisch sinnvolle Formate im linearen Fernsehen zu sehen.

Rundfunkreformen gehen weit über KiKA hinaus
Wird der Reformstaatsvertrag nun wie erwartet von allen Bundesländern beschlossen, bedeutet das allerdings nicht, dass der KiKA direkt mit Inkrafttreten am 1. Dezember 2025 aus dem Fernsehen verschwindet. Das Datum markiert dann lediglich den Beginn einer Übergangsphase.
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Von der Reform ist im Übrigen nicht nur der Kinderkanal betroffen. Einige Spartensender werden zusammengelegt und unter anderem auch die inhaltlichen Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender in Online-Medien eingeschränkt.