Dass nicht unbedingt alle leckeren Lebensmittel auch gesund sind, ist hinlänglich bekannt und oft kein Grund, sie nicht trotzdem in Maßen zu genießen. So erfreuen sich beispielsweise Milchshakes einiger Beliebtheit, vor allem im Sommer, in dem das kühlende Getränk entsprechend seine Wirkung entfalten kann. Dabei kommt ihm auch zugute, dass es diverse Geschmacksrichtungen und Möglichkeiten der Zusammenstellung gibt. Aufgrund des hohen Fettgehalts kommt der Geschmack so oder so gut zum Tragen. Das ist es allerdings auch, was das Getränk laut einer Studie wirklich ungesund macht.
Dabei ist direkt festzuhalten, dass Fett nicht per se ungesund und zu verteufeln ist. Es handelt sich um einen wichtigen Nährstoff, der nicht nur ein Geschmacksträger ist. Gesättigte Fettsäuren transportieren aber auch wichtige Botenstoffe und Vitamine, die etwa das Nervensystem benötigt. Unverzichtbar sind auch die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die man über die Nahrung aufnehmen muss und die den Körper mit Omega-3-d sowie Omega-6-Fettsäuren versorgen und die wiederum wichtig für die Zellwände sind. Allerdings zeigt die Studie, dass bereits eine einzige fettreiche Mahlzeit wie etwa ein Milchshake das Gehirn ausgesprochen negativ beeinflussen kann.

Schon ein Milchshake enthält viele ungesättigte Fettsäuren
Das hat vor allem mit der Durchblutung zu tun, die dann beeinträchtigt wird. Das kann dann wiederum das Risiko für einen Schlaganfall oder für Demenz erhöhen. In erster Linie liegt das an der hohen Konzentration ungesättigter Fettsäuren in einem Milchshake, der über die Milchprodukte im Shake enthalten ist. Das Gehirn benötigt eine stabile Blutversorgung, die vom Körper über die sogenannte „dynamische zerebrale Autoregulation“ sichergestellt wird. Das soll den Blutfluss unabhängig vom Blutdruck stabil halten. Wird dieser Prozess behindert, hat das also kurzfristige Auswirkungen auf die Blutversorgung des Gehirns und das kann dann langfristige Folgen haben, wie die Studie der University of South Wales zeigt.
Dafür wurden 20 junge Männer im Alter zwischen 18 und 35 Jahren und 21 Männer zwischen 60 und 80 Jahren getestet, wobei gemessen wurde, wie die Blutgefäße mit der Gesundheit von Herz und Gehirn zusammenhängen. Gemessen wurde vier Stunden nach dem Verzehr einer Mahlzeit mit hohem Anteil gesättigter Fettsäuren; dann erreicht nämlich der Blutzuckerspiegel seinen Höhepunkt. Ein Milchshake in der getesteten Konstellation enthielt etwa 1362 Kalorien und 130 g Fett. Das Ergebnis: Sowohl bei den jüngeren als auch bei den älteren Probanden konnte nachgewiesen werden, dass das fettreiche Getränk, die Fähigkeit, der mit der Herzgesundheit verbundenen Blutgefäße, sich zu öffnen, beeinträchtigt hatte.
Auch die Fähigkeit zum Ausgleich von Blutzuckerschwankungen war eingeschränkt. Zumindest bei den männlichen Probanden konnte also ein Effekt der deutlich erhöhten Aufnahme ungesättigter Fettsäuren festgestellt werden. Ob die Wirkung auf weibliche Gehirne identisch ist, wurde nicht untersucht, was die Forscherinnen und Forscher selbst aus große Wissenslücke bezeichneten, dass Frauen im Alter einem höheren Schlaganfall- und Demenzrisiko ausgesetzt seien als Männer. Generell empfiehlt aber etwa die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), „maximal 30 Prozent der Nahrungsenergie in Form von Fett aufzunehmen.“ Diesbezüglich ist ein Milchshake, vor allem mit Kuhmilch, wohl nicht die beste Wahl.