Der Brite Jim Rogers erhielt mit 55 Jahren seine Demenzdiagnose. Inzwischen lebt er mit seinem Partner Tyler in Australien und spricht offen über seine Krankheit, sowohl über die Diagnosestellung als auch das Leben mit Demenz. Kernmerkmal des Krankheitsbildes ist ein zunehmender Verlust der kognitiven Fähigkeiten. Oft ist etwa das Kurzzeitgedächtnis gestört.
Es gibt viele kleine Hinweise auf eine Demenzerkrankung, die im Alltag aber oft übersehen werden. Dabei gilt hier wie auch in anderen Fällen: Je früher die Krankheit, die im Übrigen eigentlich ein Sammelbegriff für verschiedene Muster von Symptomen unterschiedlicher Erkrankungen ist, entdeckt wird, desto besser kann sie behandelt werden, wobei es für Demenz keine echte Heilung gibt. Die Auswirkungen können lediglich den Verlauf verlangsamen und die Lebensqualität verbessern. Bei Jim Rogers kam die Diagnose nur durch einen Zufall zustande.
Frühdemenz wird oft lange nicht erkannt
Der damals 55-Jährige entdeckte nämlich zunächst über mehrere Jahre hinweg Symptome, die er auf anhaltenden Stress zurückführte. Sein Partner Tyler berichtet zudem von kleineren Anzeichen, dass Jim etwa manchmal Tücher oder andere Dinge in den Kühlschrank stellte, die dort nicht hingehören, weshalb er irgendwann seine Kardiologin aufsuchte. Durch puren Zufall klingelte dabei permanent sein Telefon. In einem Interview erzählt Jim: „Sie war ein bisschen sauer auf mich, weil mein Telefon ständig klingelte (...). Sie meinte: ‚Kannst du es auf lautlos stellen?‘ Und ich hatte einen Blackout, ich konnte einfach nicht verstehen, wie ich das tun sollte. Und dann fragte sie mich: ‚Erlebst du solche Probleme öfter?‘“
Was Jim Rogers als Stresssymptom abgetan hatte, entpuppte sich nach einer Überweisung seiner Ärztin an einen Neurologen als Demenz. Inzwischen lebt der Vater von drei Kindern mit seinem Partner in Australien, weil dort die Möglichkeit einer Behandlung mit einem neuen Alzheimer-Medikament besteht. Seinen Alltag beschreibt er als anstrengend: „Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie einen Raum betreten und Ihre Schlüssel oder Ihr Telefon verloren haben? Stellen Sie sich das 20 bis 30 Mal am Tag vor.“

Symptome einer Frühdemenz
Er verlaufe sich bereits beim Spazierengehen in eigentlich vertrauten Gegenden, was auch beim Ausführen des Hundes ein Problem sei. Besonders herausfordernd seien allerdings die Nächte, in denen er von lebhaften Albträumen geplagt werde. Dann habe er besonders das Gefühl, seinem Verstand nicht trauen zu können und dass es „sich anfühlt, als würde man den Halt verlieren.“ Er vergleicht seine Demenz mit dem Gefühl, dass sich immer mehr Staub auf seinem Gehirn ansammeln würde.
Der National Health Service (NHS) und andere medizinische Einrichtungen listen mehrere Symptome, die auf eine frühe Demenz hinweisen können. Dazu gehören vor allem Gedächtnisverlust und Konzentrationsschwierigkeiten. Betroffene hätten zudem zusehends Schwierigkeiten mit eigentlich vertrauten Alltagsaufgaben und damit, einem Gespräch über längere Zeit richtig zu folgen. Oft kommen außerdem Stimmungsschwankungen dazu. All diese Symptome können zunächst in unauffälliger und stark abgeschwächter Form auftreten, sich dann aber mit der Zeit verschlimmern.