Je größer die Menge, desto geringer der Stückpreis. Diese bewährte Verkaufspraxis gilt nahezu überall. Wer also sparen möchte und ohnehin einen größeren Bedarf für ein bestimmtes Produkt hat, kauft gerne gleich die größere Packung. Das gilt offenbar auch für Gummibärchen, wie ein Fall aus Großbritannien zeigt. Dort bestellte sich ein 33-jähriger Mann eine XXL-Packung der beliebten Süßigkeit. Konkret ging es offenbar um eine 3-Kilogramm-Tüte der beliebten Cola-Flaschen von Haribo.
In Deutschland werden diese unter dem Namen „Happy-Cola“ verkauft; den Haribo-Klassiker gibt es laut Website bereits seit 1965. Ein Blick auf die Nährwerte-Tabelle zeigt aber auch: Wie für viele Süßigkeiten üblich, enthalten auch diese Gummibärchen eine ordentliche Menge Zucker. Auf 100 Gramm kommen 46 Gramm des Lebensmittels, das erwiesenermaßen in vielen Konstellationen ungesund ist. Zum Vergleich: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfehlen einem Erwachsenen maximal 50 Gramm pro Tag.
Die übliche Packungsgröße bei Haribo und anderen Herstellern liegt bei 175 Gramm. Würde man die komplette Tüte essen, läge man also bereits weit über der gesundheitlichen Empfehlung. Im Falle des 33-jährigen Briten handelte es sich jedoch um eine vielfache Menge. Wie ernst die Folgen sein können, zeigt sein folgender Krankenhausbesuch.

Gummibärchen enthalten im Schnitt eine große Menge an Zucker
Von diesem berichtet unter anderem auch die „Daily Mail“. Offenbar aß der Mann seine 3 Kilogramm Gummibärchen nämlich innerhalb von nur drei Tagen komplett auf. Das macht 1 Kilogramm Gummibärchen pro Tag – und somit etwa 460 Gramm Zucker. Wenige Tage später brach der 33-Jährige mit Magenkrämpfen, Fieber, Schüttelfrost und Schweißausbrüchen zusammen. „Mein Magen tat so unsagbar weh. Tage später kam ich nicht mehr aus dem Bett“, wird er von der „Daily Mail“ zitiert. Zunächst habe er es auf den Sonntagsbraten geschoben; von diesem berichtete er später auch dem Arzt im Rotherham Hospital.
Dieser entdeckte dann allerdings „ganze Ladungen Gelatine“ im Körper des Briten. Diese seien auch mit Schuld am Zustand des Mannes. Vor allem aber auch die enormen Mengen an Zucker, die mit den Gummibärchen gegessen wurden, führten am Ende zu einer Entzündung des Dickdarms. Für sechs Tage bekam der Mann Antibiotika und wurde per Infusion mit Flüssigkeit versorgt. Seitdem kann der Brite die Süßigkeit nicht mehr sehen. „Wenn ich jetzt Cola-Fläschchen sehe, habe ich Angst und denke, dass ich im Krankenhaus ende. Es war meine eigene, blöde Schuld“, berichtet er.
Wie schädlich Zucker für den Körper sein kann und dadurch etwa Schuld an diversen „Volkskrankheiten“ wie Diabetes ist, ist hinlänglich bekannt. Dennoch fällt die Reglementierung in vielen Ländern eher bescheiden aus. In einigen Ländern gibt es immerhin eine Zuckersteuer, die die Produkte entsprechend teurer macht. Auch Großbritannien hat diese im Jahr 2018 eingeführt. Und seit dem 1. Oktober dieses Jahres sind bei Süßigkeiten und Softdrinks Sonderaktionen wie „Kaufe eins und bekomme eins gratis“ dort verboten – ein Zeichen dafür, dass man die schleichende Bedrohung durch Zucker in immer mehr Ländern ernst nimmt.