Es ist ein bewährtes Konzept: Erst die Nutzer an ein günstiges oder sogar kostenloses Angebot gewöhnen, um es dann schrittweise doch zu monetarisieren – am liebsten in Form von Werbung. Das war zuletzt etwa bei diversen Streaming-Diensten zu beobachten, die inzwischen nahezu alle über ein Werbe-Abo verfügen. So will jetzt auch Mark Zuckerbergs Konzern Meta vorgehen und den beliebten Messenger WhatsApp mit Werbung versehen.
Das hat das Unternehmen offiziell angekündigt und verraten, dass die Implementierung schrittweise erfolgen soll, zusammen mit anderen neuen Funktionen. Dazu gehört vor allem die Möglichkeit, Kanäle kostenpflichtig zu abonnieren. Zudem können Kanalbetreibende künftig ihr Angebot bewerben. Die Werbung werden Nutzer vor allem anhand von normalen Einblendungen sehen, zunächst auch noch deutlich beschränkt.

So soll die Werbung bei WhatsApp künftig ausgespielt werden
So soll die WhatsApp-Werbung erst einmal in die Rubrik „Aktuelles“ einziehen, in der man vor allem abonnierte Kanäle und die Status-Meldungen von Kontakten einsehen kann. Laut Meta-Konzern ändert sich explizit für die Nutzer, die den Messenger nur privat nutzen, dadurch nichts.
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Die Konversationen bleiben zudem Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Nutzerdaten wie die Telefonnummer werde nicht an Werbetreibende weitergegeben, betonte Nikila Srinivasan von Meta in einem Statement. Die Werbung basiere stattdessen auf Standortdaten und den Nutzeraktivitäten innerhalb des „Aktuelles“-Bereichs. Datenschützer kritisieren den Schritt dennoch und merken unter anderem an, dass WhatsApp für die Werbung auf Nutzerdaten seiner anderen Plattformen – Facebook und Instagram – zugreifen würde.
Der Ankündigung gingen Jahre der Spekulation voraus. Der Messenger verfügt laut eigenen Angaben über mehr als zwei Milliarden Nutzer monatlich. Dementsprechend groß ist das Werbepotenzial, aber auch das Risiko, die Nutzerschaft zu vergraulen. Noch 2023 wies Meta deshalb Gerüchte von geplanter WhatsApp-Werbung vehement zurück.