Wegen Überflutung: London entlässt 1700 Häftlinge

Großbritannien steht vor einer schweren Herausforderung: Die Gefängnisse platzen aus allen Nähten. Der Platzmangel hat das System an seine Grenzen gebracht, und die Regierung sieht sich gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Um eine völlige Überlastung des Strafvollzugs zu vermeiden, sollen etwa 1700 Häftlinge vorzeitig entlassen werden – eine Entscheidung, die viele Fragen und Ängste aufwirft.

10.09.2024, 08:26 Uhr
Wegen Überflutung: London entlässt 1700 Häftlinge
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Die Situation in Großbritannien spitzt sich zu: Die Gefängnisse sind überfüllt, und das Land steht vor einer schweren Entscheidung. Um Platz zu schaffen und das Strafvollzugssystem vor dem Kollaps zu bewahren, hat die Regierung beschlossen, etwa 1700 Häftlinge früher als geplant zu entlassen. Vielleicht fragst du dich, wie das möglich sein kann – aber die Behörden sehen darin die einzige Lösung, um zu verhindern, dass Straftäter ungestraft davonkommen, weil einfach kein Platz mehr in den Haftanstalten ist.

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Normalerweise müsste ein Häftling mindestens die Hälfte seiner Strafe absitzen, bevor er auf Bewährung freikommt. Doch jetzt können manche schon nach 40 Prozent ihrer Haftzeit entlassen werden. Diese Regelung gilt jedoch nicht für alle: Wer wegen schwerer Verbrechen wie Terrorismus, sexuellen Übergriffen oder häuslicher Gewalt verurteilt wurde, bleibt hinter Gittern.

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Diese drastische Maßnahme kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Großbritannien ohnehin schon mit den Folgen der rechtsextremen und antimuslimischen Ausschreitungen im Sommer kämpft. Vielleicht hast du davon gehört: In mehreren Städten wurden Polizisten angegriffen, Asylunterkünfte verwüstet, Fahrzeuge in Brand gesteckt und Geschäfte geplündert. Über 200 Menschen wurden bereits verurteilt und ins Gefängnis geschickt – doch viele weitere Verfahren stehen noch aus.

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Das Problem ist, dass die Gefängnisse jetzt so voll sind, dass die Gerichte Schwierigkeiten haben, neue Häftlinge unterzubringen. Ein Richter hat sogar vorgeschlagen, einige Verfahren zu verschieben, um den Druck zu mindern. Das zeigt, wie ernst die Lage ist.

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Du kannst dir sicher vorstellen, wie schwer diese Entscheidung für die Opfer der Straftaten zu ertragen ist. Zu wissen, dass die Täter früher freikommen, als sie sollten, muss furchtbar sein. Premierminister Keir Starmer und seine Regierung wissen das auch. Doch sie sehen diesen Schritt als notwendig an, um zu verhindern, dass das gesamte Justizsystem zusammenbricht. Gleichzeitig werfen sie der vorherigen konservativen Regierung vor, nicht genug für den Ausbau der Haftplätze getan zu haben.

Es ist eine schwierige, fast unmögliche Situation, die zeigt, wie sehr das Land unter Druck steht. Die Balance zwischen Sicherheit und Gerechtigkeit ist fragil, und es bleibt abzuwarten, wie lange diese Maßnahmen ausreichen werden.