Wenn ein Vermieter Sex wollte, anstatt eine monatliche Geldsumme für seine Wohnung zu verlangen, galt das bis vor kurzem noch als seltenes No-Go. Mittlerweile hat sich die Situation allerdings geändert. Immer mehr junge Frauen schlafen mit ihrem Vermieter und dürfen dafür kostenlos einziehen.
Das liegt unter anderem daran, dass die WG-Zimmer und auch die Wohnungen immer teurer werden. Bei der Besichtigung ist bereits klar, dass der Vermieter sich nicht für Gehaltsnachweise interessiert, sondern nach dem Aussehen der Interessentin entscheidet. "Du bist ein offenes Mädchen, das Geld sparen will? Dann schick mir ein Foto von deinem Gesicht und deinem Körper", heißt es in den Anzeigen beispielsweise.
Die unmoralischen Angebote sind "höchstgefährlich"
In London hatten bereits 28 Prozent der weiblichen Obdachlosen Sex für einen Übernachtungsplatz. Auch WGs sind sehr gefragt, in denen eine devote Mitbewohnerin einzieht. Die Websites, auf denen Wohnungen angeboten werden, achten mittlerweile ganz besonders auf die „höchstgefährlichen Inserate“ und sorgen dafür, dass diese schnellstens gelöscht werden. Oft wird die Machtposition hier vom Vermieter ausgenutzt, um seine sexuellen Wünsche erfüllt zu bekommen. Auch das Gefühl, die Frau jederzeit auf die Straße setzen zu können, scheint laut einer Betroffenen eine entscheidende Rolle zu spielen.
Auch in Deutschland ist dieser fragwürdige Trend mittlerweile angekommen. Betroffene Frauen melden sich im Netz zu Wort und erzählen ihre Geschichte. Oft werden die Frauen auch zu einer Wohnungsbesichtigung gelockt und erfahren dort erst, worauf der Vermieter hinauswill. „So manch einer nutzt die Verzweiflung aus", berichtet eine Betroffene aus Wiesbaden. Deshalb sollten Frauen bei der Wohnungssuche ganz besonders aufmerksam sein und möglichst zu Zweit zu einer Besichtigung gehen. Wer finanzielle Probleme hat, sollte sich außerdem nicht schämen, sich Hilfe zu holen.