Für Rentner wird es in Deutschland immer schwieriger. Trotz jahrzehntelanger Arbeit erhalten Millionen Menschen im Alter nur wenig Geld, um einen schönen Lebensabend verbringen zu können. Deshalb zieht es auch immer mehr Menschen ins Ausland, sobald sie ihre Rente erhalten. Oft sind die Lebenshaltungskosten dort günstiger.
Viele Senioren arbeiten aber auch einfach weiter und suchen sich eine lukrative Nebentätigkeit, um sich nicht vor der Altersarmut fürchten zu müssen. Eine Situation, die auch die Politikerin Sahra Wagenknecht beunruhigt. Sie stellte kürzlich eine Anfrage an die Bundesregierung, bei der sich herausstellte, dass nach 40 Berufsjahren fast ein Drittel der Vollzeitbeschäftigten in Deutschland eine Rente in Höhe von nur 1100 Euro netto pro Monat erhält.
Sahra Wagenknecht möchte sich für Rentner in Deutschland einsetzen
„Die Rente ist das wahrscheinlich größte soziale Problem unserer Zeit“, erklärt die Chefin ihrer mittlerweile eigenen Partei. „Deutschland steuert auf eine Rentenkatastrophe zu, das ist gesellschaftlicher Sprengstoff.“ Deshalb möchte sie sich verstärkt für die Lösung dieses Problems und die Verbesserung der Umstände einsetzen. Ihre Anfrage an das Finanzministerium deckte auch auf, wie hoch die Steuern ausfallen, die Rentner in Deutschland zahlen müssen.
Das Ergebnis zeigt, dass selbst auf Mini-Renten noch jede Menge Abgaben anfallen. Wer im Jahr 2023 in den Ruhestand gegangen ist und eine Netto-Rente von 1300 Euro erhält, hat 127 Euro an den Staat gezahlt. Sind es aber nur 200 Euro im Monat mehr, also 1500 Euro Netto-Rente, wurden schon rund 460 Euro gezahlt. Um eine Rente von 1800 Euro netto zu erhalten, müssen die Bürger bereits 1098 Euro an den Staat abgeführt haben. Deshalb fordert Wagenknecht nun: „Die Rentenbesteuerung sollte für Renten bis 2000 Euro abgeschafft werden.“ Momentan ist die Rente lediglich bis 1200 Euro steuerfrei. Zudem plädiert die Politikerin für eine Volksabstimmung zu dem umstrittenen Thema.