Studie: Prokrastination kann Alarmzeichen für ernsthafte Krankheit sein

Prokrastination kann zahlreiche Ursachen haben. Eine Studie aus Schweden zeigt nun, dass es sich bei dem Verhalten auch um ein Alarmzeichen für eine ernsthafte Erkrankung handeln kann.

14.12.2024, 12:13 Uhr
Studie: Prokrastination kann Alarmzeichen für ernsthafte Krankheit sein
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Prokrastination wird immer häufiger zum Problem. Sowohl junge Menschen als auch Personen, die sich schon länger in der Arbeitswelt zurechtfinden müssen, weisen phasenweise ein Verhalten auf, welches dazu führt, dass Aufgaben und allgemeine Tätigkeiten absichtlich und unnötigerweise hinausgezögert werden.

Etwa zwei Drittel der Deutschen, die im Jahr 2018 an einer Umfrage teilnahmen, gaben an, zur Prokrastination zu neigen. Vom Umfeld hören Betroffene häufig nur Kritik. Den Personen wird vorgeworfen, faul zu sein oder kein Interesse zu haben. Eine neue Studie aus dem Jahr 2023 beweist aber, dass es nicht nur die Faulheit ist, die hinter dem Problem steckt.

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Diese Ursachen können hinter Prokrastination stecken

Prokrastination kann schlimmstenfalls sogar auf eine ernsthafte Krankheit hindeuten. Im Rahmen der Langzeitstudie wurden die Daten von 3.525 Studierenden ausgewertet. Das Forschungsteam der Universität Stockholm befragte die Probanden ein Jahr lang zu ihren Gewohnheiten. Man wollte herausfinden, ob das Verhaltensmuster mit einem höheren Risiko, psychische oder physische Gesundheitsprobleme zu entwickeln, in Verbindung steht.

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Die Ergebnisse zeigen, dass Personen, die dazu neigten, Aufgaben und Tätigkeiten besonders intensiv aufzuschieben, tatsächlich teilweise auch an Depressionen litten oder mit viel Stress zu kämpfen hatten. Studenten, die häufiger prokrastinierten, klagten gleichzeitig besonders oft über Schmerzen in den Schultern und in den Armen, sowie über Schlaflosigkeit, Einsamkeit und finanzielle Probleme. Dieses Ergebnis konnte unabhängig vom Alter, Geschlecht, früheren Krankheiten und dem Bildungsstand festgestellt werden. Natürlich führt auch die belastende Lebenssituation dazu, allgemeine Aufgaben als belastend zu empfinden.

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Die Ergebnisse deuten den Experten zufolge „darauf hin, dass Prokrastination mit späteren psychischen Gesundheitsproblemen, behindernden Schmerzen, ungesunden Lebensgewohnheiten und schlechteren psychosozialen Gesundheitsfaktoren in Verbindung steht.“ Deshalb sollten Personen, die dazu neigen ihre Aufgaben ständig aufzuschieben, besonders auf ihre mentale Gesundheit achten und das Alarmzeichen ernst nehmen. Verschiedene Beratungsstellen und Psychologen sind auf diese Themen spezialisiert. Denn speziell eine Depression kann sehr belastend sein und schwere Folgen haben.