Die Restaurantbesitzer und Gastwirte laufen Sturm, denn sie befürchten im neuen Jahr große Umsatzeinbußen. Der Grund? Die Mehrwertsteuer wird von den ursprünglich abgesenkten 7 Prozent auf 19 Prozent erhöht. Beginnen soll diese Umstellung ab dem 01. Januar 2024. Neben den sowieso durch die Inflation gestiegenen Rohstoffpreisen und die damit verbundenen höheren Personalkosten, langt Vater Staat hier am meisten zu. Er wird alle Mahlzeiten in Restaurants, in denen die Verköstigung stattfindet, um satte 12 Prozent teurer machen.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband gibt an, dass der Preisanstieg wohl eins zu eins an die Gäste weitergegeben werden muss, da keine Reserven vorhanden sind, solche Anstiege zu kompensieren. Als Rechenbeispiele werden quasi über Nacht Schweineschnitzel mit Beilage statt 15 Euro, auf 16,80 Euro ansteigen oder dasselbe als Kalbsschnitzel, was vorher üblicherweise für 24 Euro angeboten wurde und ab Januar dann bereits 26,80 Euro kostet.
Die Mehrwertsteuer im Restaurant steigt wieder auf 19 Prozent
Wenn man unterstellt, dass die Gastronomen immer noch die Nachwirkungen der Corona-Krise-bedingten Schließungen ihrer Restaurants zu verkraften haben, wird es vermutlich nicht überraschend sein, dass sie diese Steuererhöhungen nicht aus eigener Tasche bezahlen werden, sondern die Speisekarten neu eingepreist werden. Legt man diese Erhöhung auf eine ganze Mahlzeit mit einer Vierköpfigen Familie um, wird sich garantiert der ein- oder andere fragen, ob er sich diesen Restaurantbesuch mit der Familie noch leisten kann und will.
Wer Mahlzeiten "To Go" bestellt, zahlt weiterhin 7 Prozent
Eine Entlastung bildet die Ausnahme, das alle „Take out“-Speisen weiterhin für 7 Prozent versteuert werden und somit deutlich preiswerter sind. Damit dürften die Sitzplätze innerhalb den Fastfood-Restaurants von McDonald's und Co. weitgehend leer bleiben. Das wird möglicherweise auch allen anderen Restaurants blühen und somit ginge ein wichtiger Teil der Essenskultur, nämlich der Besuch in einem Restaurant, verloren.
Der DEHOGA-Präsident Guido Zöllick stellte sich ganz klar gegen die von der Ampel-Regierung beschlossene Steuererhöhung und argumentierte: "Statt Steuerfairness zu schaffen und Essen einheitlich mit 7 Prozent zu besteuern, werden mit der Steuererhöhung auf 19 Prozent ab 1. Januar 2024 Tausende Existenzen gefährdet, der Verlust von Lebensqualität und gastronomischer Vielfalt provoziert". Er warnte zusätzlich vor Umsatzverlusten, Betriebsaufgaben und Jobkündigungen. In der Folge würde der Staat dann die höheren Steuereinnahmen wieder verlieren. Es gibt allerdings neben den Ampel-Politikern auch Simmen, die eine Rückführung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent begrüßen und für die 7-Prozent-Erleichterung keine Daseinsberechtigung mehr sehen.
Viele Restaurants und Gastro-Betriebe bangen um ihre Existenz
"Es gibt keine Rechtfertigung für die Verlängerung der Mehrwertsteuersenkung mehr,“ so der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsförderung. Er meinte weiter: "Es ist eine Steuersenkung, die vor allem Besserverdienern zugutekommt und keine sozial ausgewogene Entlastung. Leute, die zum Mindestlohn arbeiten, können sich die Angebote in der Regel sowieso nicht leisten." Das kommende Jahr wird zeigen, wer mit seiner Einschätzung richtig liegt. Allerdings wäre es eine Milchmädchen-Rechnung, wenn aus den Gastro-Mitarbeitern plötzlich Bürgergeldempfänger würden. Dann hätte der Staat plötzlich doppelte Ausfälle.