West-Nil-Virus in Deutschland nachgewiesen – Experten schlagen Alarm

In Deutschland wird das West-Nil-Virus immer häufiger nachgewiesen. Experten schlagen Alarm und fordern zum Handeln auf.

25.09.2024, 11:18 Uhr
West-Nil-Virus in Deutschland nachgewiesen – Experten schlagen Alarm
Laddawan punna/Shutterstock
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Mediziner und Experten sind besorgt, denn in Deutschland wird das sogenannte West-Nil-Virus immer häufiger nachgewiesen. Erstmals wurde es im Jahr 2018 hierzulande entdeckt. Damals kam es lediglich in Zugvögeln vor, die den Erreger aus tropischen Gebieten nach Deutschland brachten.

Mittlerweile haben sich nicht nur Tiere, sondern auch Menschen infiziert. Übertragen wir das Virus durch Stechmücken, die es somit besonders einfach verbreiten können. Insgesamt gab es hierzulande in den vergangenen Jahren über 55 nachgewiesen Infektionsfälle beim Menschen. Experten gehen allerdings davon aus, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist.

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Sameer Neamah Mahdi/Shutterstock

Mediziner rufen zum Schutz vor Mücken auf

Vor wenigen Tagen wurde schließlich eine Patientin aus Niedersachsen positiv auf das West-Nil-Virus getestet. Insgesamt gibt es in Deutschland in diesem Jahr bereits mindestens sechs erkrankte Patienten. „Es werden definitiv noch mehr Fälle werden“, sagt Virologe Jonas Schmidt-Chanasit. Aktuell werden weitere Proben aus unterschiedlichen Regionen des Landes untersucht. „Das ist aufwendig, weil die Viruslasten ganz gering sind“, heißt es weiter. Teilweise verlaufen Infektionen auch asymptomatisch. Da der Mensch als Fehlwirt für den Erreger gilt, stellt er eine Art Sackgasse dar.

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Das bedeutet, das Virus kann nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Neben dem Menschen erkranken in Deutschland insbesondere Pferde an dem Virus. Pferdebesitzer sollten ihre Tiere deshalb impfen lassen. Auch wenn die Hochsaison bereits vorbei ist, können die Mücken noch mehrere Wochen lang aktiv bleiben. Deshalb ist auch im Spätsommer und Herbst Vorsicht geboten. Man sollte sich unbedingt mit entsprechenden Sprays gegen die Stechmücken schützen.

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An diesen Symptomen erkennt man das West-Nil-Virus

Infizierte erkennen das West-Nil-Virus an Symptomen wie Fieber, Kopf- und Rückenschmerzen, Lymphknotenschwellungen und Hautausschlag. Lediglich bei älteren und vorerkrankten Personen kann es zu einem schweren Verlauf oder auch zu Todesfällen kommen. Im Sommer starben in den europäischen Nachbarländern insgesamt acht Personen. Besonders besorgt sind die Experten, weil sich immer mehr Krankheiten durch Stechmücken in Deutschland ausbreiten, die man zuvor eigentlich nur in den Tropen oder Südeuropa kannte. Es ist davon auszugehen, dass die Infektionsfälle mit jeder Saison ansteigen.