In Nordrhein-Westfalen breitet sich aktuell ein 66 Jahre altes Virus aus. Der Naturschutzbund meldet bereits seit einigen Wochen immer mehr kranke oder tote Amseln. Die Verantwortlichen sprechen bereits davon, dass es „fünfmal mehr Meldungen gibt als im vergangenen Jahr“.
Doch nicht nur Tiere sind gefährdet, der Erreger kann auch Menschen krank machen. Hintergrund ist das Usutu-Virus, welches durch Stechmücken übertragen wird. Erstmals wurde der Erreger vor 65 Jahren in Südafrika nachgewiesen. Mittlerweile hat er es auch bis nach Deutschland geschafft.
Das Usutu-Virus kommt in Deutschland immer häufiger vor
Durch das warme und feuchte Klima im Sommer fühlen sich immer mehr verschiedene Mückenarten hierzulande wohl. Krankheiten, die früher nur in den Tropen existierten, können sich somit auch in Europa verbreiten. Die Stechmücken finden die optimalen Bedingungen vor, um sich zu vermehren. Die Todesfälle unter den Amseln treten deshalb insbesondere zwischen Mai und September auf. Die schnelle Ausbreitung in diesem Jahr sorgt bei Experten für Beunruhigung.
Mittlerweile gibt es in Deutschland insgesamt 1.500 Krankheitsfälle unter den Amseln. Für den Menschen besteht zwar nur eine geringe Gefahr, dennoch kann das Usutu-Virus unangenehme Symptome auslösen. Hat man sich durch einen Mückenstich infiziert, leidet man zumeist unter Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschlägen. Lediglich im Falle eines schweren Verlaufs kann es außerdem zu einer gefährlichen Gehirnentzündung kommen. Menschen können sich am besten schützen, indem sie Anti-Mückensprays verwenden. Zudem sollte man tote Amseln vorsichtshalber lediglich mit Handschuhen anfassen. Der Naturschutzbund bittet darum, zu melden, wenn ein toter Vogel im Garten entdeckt wird.