Eine sensationelle Entdeckung ist der Nasa mit ihrem Mars Rover „Curiosity“ gelungen. Es geht um sechseckige Risse auf einzelnen Flächen des „roten Planeten“. Im Jahr 2012 schickte die US-Weltraumbehörde ihren 900 Kilogramm schweren Mars-Rover in den Gale-Krater. Das rollende Labor ist mit einem Bohrer, einer Mikroskopkamera und Laboröfen versehen, um Gesteine, die Atmosphäre und die Strahlung zu messen, die auf dem Planeten auftrifft. Diese Informationen sind nicht nur zum tieferen Verständnis des Mars wichtig, sondern auch für zukünftige bemannte Missionen auf den Planeten, der von uns aus ungefähr 250 Millionen Kilometer entfernt ist.
Der Rover analysiert und schickt seine Daten per Funk an die erdgestützten Stationen. Die Laufzeit eines solchen Signals beträgt allein 13:48 Minuten, bis es beim Jet Propulsion Laboratory im Kalifornischen Pasadena ankommt. Jetzt hat „Curiosity“ eine wahre Sensation entdeckt. Diese sechseckigen Risse im Boden entstehen nämlich immer dann, wenn Wasser auf lehmhaltigen Boden trifft und der Boden aufquillt.
Verschwindet das Wasser erneut, so, wie man es manchmal von Trockenperioden her kennt, entstehen diese typischen Risse in den Bodenformationen. Mit anderen Worten: Auf dem Mars hat es sehr wahrscheinlich einmal Wasser in flüssiger Form gegeben, das wiederum die Entstehung von biologischem Leben ermöglichen könnte.
Wasser auf dem roten Planeten?
Gefunden wurden diese besonderen Formationen am Mount Sharp in einer Übergangszone zwischen tonhaltigen und salzhaltigen Schichten im Gale-Krater. Es muss also in diesem Bereich früher zu zyklischen Trocken–Feucht-Perioden gekommen sein, vergleichbar mit einer Regen- und Trockenphase in einer Wüste. „Curiosity“ hat bereits im Januar Wasserrückstände in Gesteinsproben nachweisen können.
Die Hinweise verdichten sich, dass es vor einigen Millionen Jahren Wasser auf dem Mars gegeben hat, das entweder durch Hitzeereignisse verdunstete, oder in tiefere Schichten abgesickert ist. In dem Fall würde sogar jetzt noch die Möglichkeit bestehen, dass es tief unten unter der Oberfläche weiter Wasser gibt.
Außerdem betonte Ashwin Vasavada, ein Projektwissenschaftler der Mission: „Wir haben zahlreiche Beweise dafür gefunden, dass es auf dem Mars mikrobielles Leben gegeben haben könnte. Jetzt hat die Mission Beweise für Bedingungen gefunden, die möglicherweise auch die Entstehung von Leben begünstigt haben“. Es könnten sogar große Seen auf dem Mars existiert haben.
Für das Leben wäre die Oberflächentemperatur auf dem Planeten durchaus zuträglich, zumindest am Äquator. Dort kann sie bei über 20°Celsius liegen. Durchschnittlich ist es aber mit -63°C deutlich kühler. Wer weiß, ob es früher, falls es dort flüssiges Wasser gab, nicht noch optimaler war. In diesem Fall wäre das ein weiterer günstiger Faktor zum Entstehen von Leben.