Nach 35 Arbeitsjahren: So viel Geld bekommen Rentner in Deutschland

Auf diese Summe kann man sich im Alter einstellen.

03.09.2023, 10:03 Uhr
Nach 35 Arbeitsjahren: So viel Geld bekommen Rentner in Deutschland
Maleo/Shutterstock
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Mindestens 35 Jahre muss man in Deutschland arbeiten, um als „langjährig Versicherter“ bei Deutschen Rentenversicherern zu gelten und so in die Altersrente gehen zu können. Doch mit wie viel Geld kann man dann rechnen? Die Zahlen der Deutschen Rentenversicherer zeigen teilweise deutliche Unterschiede. Im Jahr 2021 fand eine Anfrage der Linken an das Bundesministerium für Arbeit statt. Die Zahlen waren alarmierend. Nach 40 Jahren erhielt ein durchschnittlicher Beitragszahler eine Rente von 1.370 Euro als Zahlbetrag.

Mittlerweile gibt es aktuelle Daten, die von der Deutschen Rentenversicherung zur Verfügung gestellt wurden. Bei den massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten hatten die Zahlen aus 2021 zu erheblichen Ängsten geführt. Vorweg muss festgestellt werden, dass es große Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt. Nordrhein-Westfalen und das Saarland stehen hier an der Spitze, wogegen die Länder Thüringen und Sachsen-Anhalt das traurige Schlusslicht bilden.

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Am Ende des Jahres 2022 liegt die durchschnittliche Altersrente nach mindestens 35 Jahren bei 1.384 Euro als Netto-Zahlbetrag, also nur 14 Euro höher als im Jahr 2021. Auffällig ist auch die Differenz zwischen den beiden Geschlechtern. Während bei den Männern im Schnitt 1.543 Euro ausgezahlt werden, erhalten Frauen mit 1.173 Euro deutlich weniger. Ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung meint dazu: „Insgesamt fällt auf, dass die Differenz zwischen den Durchschnittsrenten für Männer und Frauen im Osten Deutschlands geringer ausfällt als im Westen.“

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PhotoIris2021/Shutterstock

Großer Unterschied zwischen Männern und Frauen

Vom Ablauf her zahlen Rentenbezieher zur Kranken- und Pflegeversicherung aus ihren Rentenbezügen. Dabei werden 7,3 Prozent vom Rentenbezieher bezahlt und der Rentenversicherungsträger trägt weitere 7,3 Prozent. Beiträge der Pflegeversicherung werden dagegen voll vom Rentenbezieher getragen. Die Deutsche Rentenversicherung behält die Kranken- und Pflegebeiträge ein. Von der monatlichen Rente sind das 7,3 Prozent für die Krankenversicherung und 3,4 Prozent (für Kinderlose 4 Prozent) für die Pflegeversicherung. Die einbehaltenen Beträge werden dann direkt an die Kranken- und Pflegeversicherer überwiesen.

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Zur Differenz zwischen Männern und Frauen erklären die Versicherer: „Wichtigster Grund: Frauen im Osten waren weniger teilzeitbeschäftigt. Dadurch sind dort die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen geringer als im Westen.“ An der Spitze, also im Saarland kommen so 1.840 Euro für Männer und 1.311 Euro für Frauen zustande. Das Ende bildet das Bundesland Thüringen mit 1.551 Euro für Männer und 1.310 Euro, die Frauen erhalten. Alles andere liegt dazwischen. Im Bundesdurchschnitt ergeben sich somit 1.728 Euro bei den Männern und 1.316 Euro bei Frauen.

Die jeweiligen Unterschiede bei den Bundesländern werden folgendermaßen erklärt: „Früher arbeiteten hier viele Männer in gut bezahlten Jobs im Bergbau und erhalten heute daraus vergleichsweise hohe Renten.“ Gleichzeitig ist aufgefallen, dass Rentner in Ost-Berlin mit 1.699 Euro relativ viel Rente erhielten im Vergleich zu den östlichen Bundesländern. Das begründet sich durch diverse Zusatzleistungen aus ehemaligen Sonder- und Zusatzleistungen aus Zeiten der DDR, die hauptsächlich in der Hauptstadt ausgezahlt wurden. Insgesamt sind die Zahlen sehr ernüchternd und haben sich seit 2021 nur sehr leicht verbessert – trotz der enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten.