Mögliche Massen-Evakuierung wird vorbereitet: Supervulkan in Europa könnte ausbrechen

Nach heftigen Erdbeben versetzt der Supervulkan die Menschen in große Sorge.

07.10.2023, 17:55 Uhr
Mögliche Massen-Evakuierung wird vorbereitet: Supervulkan in Europa könnte ausbrechen
Wead/Shutterstock
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In Italien kam es kürzlich zu einem heftigen Erdbeben. Erneut wurde die Region rund um Neapel erschüttert. Das Beben erreichte die Stärke 4,0 und ereignete sich vor wenigen Tagen in den sogenannten Phlegräischen Feldern.

Während die Naturgewalten bereits für genug Chaos gesorgt haben, scheint die Gefahr jedoch noch nicht vorüber zu sein. Das Erdbeben ging nämlich von einer 150 Quadratkilometer großen Vulkanregion in der Nähe des Vesuvs aus und Experten sind nun in großer Sorge. Sie befürchten, dass der Supervulkan ausbrechen könnte. Bei den "Phlegräischen Feldern" handelt es sich um einen Bereich mit hoher vulkanischer Aktivität. "Die Angst unter der Bevölkerung ist enorm. Sie fürchtet sich vor den Erdbeben, doch viele Einwohner denken, dass eine Eruption des Vulkans unmöglich ist und schalten diesen Gedanken einfach aus", erklärt der angesehene Vulkanologe Giuseppe Di Natale.

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IMAGO / Independent Photo Agency Int.

Der Druck in den "Phlegräischen Feldern" steigt immer weiter an

Das Areal wurde schon vor elf Jahren mit der Alarmstufe Gelb versehen. „Die zunehmende Hebung des Bodens zeigt einen immer höheren internen Druck unter der Erde an, der auch zu immer stärkeren und häufigeren Erdbeben führt. Es ist klar, dass dieser Druck, sollte er weiter ansteigen, früher oder später nicht mehr von den Gesteinen an der Oberfläche getragen werden kann und es zu einer Eruption kommen wird. Derzeit kennen wir leider die Widerstandsgrenze der Gesteine in den ersten drei Kilometern Tiefe nicht, sodass wir keine Ahnung haben, wie hoch die Gefahr einer Eruption sein könnte", erklärt Di Natale weiter, der bereits seit 40 Jahren in seinem Gebiet forscht.

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Auch ohne einen Ausbruch sind die Folgen der Beben für die Gegend rund um Neapel schwer. Das liegt insbesondere daran, dass hier noch viele alte Häuser stehen, die auch dementsprechend anfällig für einen Zusammenbruch sind. Allein im vergangenen Monat kam es zu 1.100 Erdbeben in der Region. Wie lange der Boden die Lavamassen noch zurückhalten kann, ist unklar. Der italienische Zivilschutz arbeitet nun an einem groß angelegten Evakuierungsplan für den Ernstfall. Bei einer Massenevakuierung müssten über eine Million Menschen das dicht besiedelte Gebiet verlassen. "Wir werden die Fluchtwege aktualisieren und Ende Oktober einen neuen eröffnen. Wir arbeiten mit einem Expertenteam an einem Evakuierungsplan im Zusammenhang mit Bradyseismos", betont Luigi Manzoni, der Bürgermeister von Pozzuoli. Erste Krankenhäuser beginnen bereits mit Evakuierungstests.

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