Manchmal reicht der jährliche Urlaubsanspruch einfach nicht aus. Häufig muss man sich spontan freinehmen oder um die Familie kümmern und die richtigen Ferien kommen zu kurz. Deshalb wünschen sich viele Arbeitnehmer noch mehr Urlaubstage im Jahr und das ist mittlerweile auch immer häufiger möglich.
Seit der Corona-Zeit unterstützen sich die Beschäftigten nämlich gegenseitig. Insbesondere, um erziehungsberechtigte Kollegen in dieser schweren Zeit zu entlasten, wurden Urlaubstage und auch Überstunden gespendet. In Frankreich gilt dieses solidarische Modell schon lange als etabliert und auch besonders gefragt. Tatsächlich gibt es Mitarbeiter, die ihren Urlaubsanspruch gar nicht komplett nutzen. Sie können anderen wiederum eine große Hilfe sein.
So kann man gratis mehr Urlaubstage erhalten
Auch in Deutschland scheinen sich immer mehr Unternehmen für diese Handhabung einzusetzen. Allerdings bedarf es einer speziellen Abmachung mit dem Chef. Hat beispielsweise jemand viele Überstunden gemacht, kann er eine Zeitgutschrift erhalten und diese dann spenden. Möchte man Urlaubstage weitergeben, muss beachtet werden, dass der gesetzliche Mindesturlaub des Spenders dadurch nicht unterschritten werden.
Bei der Weitergabe der Überstunden muss allerdings ebenfalls bedacht werden, dass sie nur gespendet werden dürfen, wenn sie nicht bei einem Verstoß gegen die gesetzliche Höchstarbeitszeit von acht Stunden pro Tag entstanden sind. Die Erweiterung auf 10 Stunden ist nur möglich, wenn die durchschnittliche Arbeitszeit in sechs Monaten nicht mehr als 8 Stunden pro Tag beträgt. Um diese Regelung geltend machen zu können, muss sie gemeinsam mit dem Arbeitgeber vertraglich festgehalten werden.