Lineale gehören zur Standardausstattung jedes Schülers. Und auch später im Leben ist das Hilfsmittel noch sehr nützlich, um exakte Linien zu ziehen und kleinere Dinge auszumessen. Dabei fällt bei vielen Linealen ein Detail auf, das keinen richtigen Zweck zu haben scheint: ein kleines Loch an einem der beiden Enden. Löcher können die verschiedensten Funktionen haben wie etwa bei einem Vorhängeschloss oder einem Flugzeugfenster. Doch wofür ist das im Lineal gedacht?
Während der eine oder andere dieses möglicherweise gerne genutzt hat, um in der Schule kleiner Kreise zu malen oder das Lineal um einen Bleistift zu drehen, ist es eigentlich für etwas ganz anderes gedacht. Tatsächlich reicht die Funktion einige Jahrzehnte zurück – bis in die Zeit, als in der Schule noch auf Schiefer- beziehungsweise Schreibtafel geschrieben wurde.

Loch im Lineal hat eine lange Geschichte
Schiefertafeln waren das gängige Schreibmittel, bevor sie schließlich von Schulheften abgelöst wurden. In manchen deutschen Schulen war das sogar erst in den 1970er-Jahren der Fall. Ein Vorteil der Tafeln war, dass man das Geschriebene ganz einfach mit einem Lappen entfernen und korrigieren konnte. Und genau dabei kommt das Loch im Lineal ins Spiel.
Denn daran wurde über eine Schnur der Lappen befestigt, mit dem die Tafeln gesäubert wurden. Zudem wurde das Loch genutzt, um das Lineal an einem Haken an der Wand aufzuhängen. Beide Zwecke könnte es theoretisch auch noch heute erfüllen; faktisch ist das Loch allerdings inzwischen ziemlich nutzlos. Dennoch halten viele Hersteller an der Tradition fest, unter anderem auch aus nostalgischen Gründen.