Wer im Flugzeug einen Fensterplatz ergattern kann und genau hinschaut, entdeckt schnell das kleine, kreisrunde Loch im Fenster. Dieses befindet sich am unteren Rahmen der Bullaugen-ähnlichen Fensteraussparungen. Mit einer Beschädigung hat das Loch tatsächlich nichts zu tun; jedes Flugzeugfenster hat eines – ein sogenanntes „Breather Hole“.
Übersetzt beutetet das so viel wie Atmungsloch und das beschreibt auch seine wichtige Funktion. Flugzeugfenster müssen enormem Druck standhalten, weshalb sie aus drei Schichten Acryl bestehen. Damit sich zwischen der Innen-, Mittel- und Außenscheibe keine Flüssigkeit ansammeln kann, die die Scheibe zum Beschlagen bringt, braucht es eine Öffnung, durch die Feuchtigkeit entweichen und das Fenster „atmen“ kann.

„Breather Hole“: Kleines Loch im Flugzeugfenster ist wichtig für die Sicherheit
Die zweite Funktion ist allerdings noch viel wesentlicher. Das „Breather Hole“ ist nämlich auch für die Sicherheit beim Flug essenziell. Zwischen der Außen- und der Mittelscheibe befindet sich ein kleiner Hohlraum, der dem Druckausgleich dient. Das funktioniert aber nur, indem das kleine Loch im Flugzeugfenster als Druck- beziehungsweise Entlüftungsventil fungiert. So bleibt der Druck auch bei sich ändernder Höhe stabil und die Scheiben gehen während des Fluges nicht kaputt.
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Der Druck ist übrigens auch der Grund, weshalb Flugzeugfenster ihre abgerundete Form haben. Bei steigender Höhe fällt nämlich der Luftdruck. Um diesen im Flug stabil zu halten, wird der Druck im Inneren der Maschine künstlich erhöht. Dadurch vergrößert sich der Durchmesser des Rumpfes leicht, weshalb es die abgerundeten Fenster braucht, um die Kräfte, die dann auf den Flugzeugrumpf einwirken, nicht noch zu steigern und so Schäden zu vermeiden.