Insolvenzen und Produktengpässe drohen: Experten warnen vor geplantem EU-Verbot

Auch wichtige Arzneimittel wären von der neuen Regelung betroffen, über die momentan beraten wird.

08.10.2023, 12:20 Uhr
Insolvenzen und Produktengpässe drohen: Experten warnen vor geplantem EU-Verbot
Predrag Jankovic/Shutterstock
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Die Europäische Union arbeitet momentan an zahlreichen Veränderungen. Darunter beispielsweise die neue Führerschein-Richtlinie oder auch das Verbot von Mikroplastik. Nun sorgt ein weiteres Vorhaben für Schlagzeilen, welches schwere Folgen auf die Wirtschaft haben könnte.

Die EU arbeitet nämlich an einem Verbot für PFAS-Chemikalien. Hintergrund ist die potenzielle Gesundheitsschädlichkeit dieser Stoffe. Sie befinden sich jedoch in zahlreichen Produkten des Alltags. Darunter Kleidung, Kosmetik, Arzneimittel oder auch Verpackungen. Zudem werden sie in Dichtungen, Armaturen und Beschichtungen eingesetzt. Wenn das Verbot durchgesetzt wird, müssen nicht nur viele Firmen um ihr Existenz bangen.

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"Firmen müssen dann schließen"

Auch auf die Kundinnen und Kunden kommen erhebliche Konsequenzen zu. So warnt die European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations nun vor einem solchen Verbot. Denn es könnte in der Folge zu Engpässen bei wichtigen Arzneimitteln kommen. Ein pauschales Verbot aller PFAS könne demnach den Zugang der Patienten zu den Medikamenten gefährden. PFAS sind per- und polyfluorierte Alkylverbindungen und umfassen ganze 10.000 Substanzen.

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Gelangen diese Chemikalien jedoch in die Umwelt, können sie schlimmstenfalls Lebensmittel und auch Trinkwasser belasten. Die PFAS sind auch als Ewigkeitschemikalien bekannt, weil sie mehr oder weniger als unzerstörbar gelten. Das geplante Verbot wird allerdings bereits heftig kritisiert. „Wir haben Firmen, die nach einem PFAS-Verbot allenfalls noch zehn bis 20 Prozent ihres Portfolios auf den Markt bringen dürften, auch weil es praktisch keine Alternativen zu den genutzten Stoffen gibt“, erklärte Sarah Brückner, Abteilungsleiterin für Umwelt und Nachhaltigkeit beim Maschinenbauverband.

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Auch wichtige Technologien für die geforderte Klimaneutralität ließen sich komplett ohne die Chemikalien nicht mehr produzieren. PFAS, die jedoch ein Risiko für Mensch und Tier darstellen, sollen kontinuierlich ersetzt werden, schlage die Unternehmen vor. Momentan wird über das Komplett-Verbot noch beraten. Zahlreiche Bürger, Politiker und auch Unternehmer konnten sich an der Diskussion über die Chemikalien beteiligen. Demnach ist noch unklar, ob das Verbot gestoppt werden kann.