In Deutschland sterben jährlich rund 240.000 Menschen an Krebs. Es handelt sich noch immer um eine der schlimmsten und tückischsten Krankheiten der Welt. Seit Jahren wird an geeigneten Therapien gearbeitet. Die Firma BioNTech, die auch schon eine Impfung gegen Corona auf den Markt brachte, arbeitet nun an einer eigenen Krebstherapie.
Auch hier soll eine Impfung zum Einsatz kommen. Allerdings nicht zur Vorbeugung, sondern zur Therapie bereits erkrankter Personen. Zu diesem Zweck wurde kürzlich eine Studie durchgeführt. Die Ergebnisse verkündete der Gründer des Konzerns, Ugur Sahin, am Montag. Der Krebs-Impfstoff CARVac soll demnach tatsächlich dazu in der Lage sein, das Tumorwachstum zu stoppen.
mRNA-Technologie trifft auf CAR-T-Zelltherapie
Auch das Schrumpfen einiger Tumore konnte beobachtet werden. Der neue Impfstoff basiert auch wie bei Corona auf der mRNA-Technologie, diesmal allerdings in Kombination mit der sogenannten CAR-T-Zelltherapie. Im Rahmen der Untersuchungen wurde insgesamt 44 Patienten der neue Impfstoff in vier Dosierungs-Stufen verabreicht. Nach zwei Dosen schrumpften die Tumore bei 59 Prozent der Probanden um 30 Prozent. Bei 95 Prozent der Teilnehmer stabilisierte sich die Erkrankung und der Tumor wuchs nicht weiter. Bei vier Dosierungs-Stufen war die Erfolgsquote etwas niedriger.
Die Tumore schrumpften bei 45 Prozent der Patienten um 30 Prozent und die Erkrankung konnte bei 74 Prozent der Betroffenen stabilisiert werden. Hintergrund für den Abfall der Zahlen sei die Tatsache, dass bei zwei Stufen die Daten von 13 und bei vier Stufen die Daten von 38 Teilnehmern ausgewertet werden konnten. Die Impfung ist allerdings nicht ohne Nebenwirkungen. Bei 23 Personen traten Entzündungsreaktionen, niedriger Blutdruck und Fieber auf.
Zwei Patienten litten unter stärkeren Beschwerden, die in einem Fall sogar bedrohlich waren. Es handelt sich bisher allerdings erst um den Anfang der neuen Therapiemaßnahme. Zuerst einmal ging es darum, die richtige Dosis zu finden. Im kommenden Jahr möchte man schließlich eine zulassungsrelevante klinische Studie durchführen. Bis 2030 möchte BioNTech über 10.000 Krebspatienten mit dem neuen Impfstoff behandeln.