Der Youtuber MegaLag hat kürzlich ein Video veröffentlicht, in dem es um eine beliebte Spar-App geht, die wohl fast jeder kennen wird, der regelmäßig online shoppt. Seinen Behauptungen zufolge soll „Honey“ mehrere Millionen US-Dollar durch die Manipulation von Affiliate-Links sowie durch irreführende Werbung verdient haben.
Es sind also schwere Vorwürfe, die MegaLag gegen „Honey“ erhebt. Doch wie kommt der YouTuber dazu? Eigentlich soll die Spar-App als Browser-Erweiterung dazu dienen, weniger Geld ausgeben zu müssen. Die Anwendung gehört mittlerweile dem Konzern PayPal und soll Influencer sowie Kunden gleichermaßen hinters Licht geführt haben.
Spar-App "Honey" soll gezielt Provisionen umleiten
„Honey“ wendet beim Online-Shopping automatisch Gutscheincodes an und wurde von zahlreichen großen YouTubern beworben. MegaLag hat bei seinen Recherchen herausgefunden, dass die Anwendung mit einem bestimmten System arbeitet. Er behauptet, dass die Anwendung gezielt Affiliate-Cookies überschreibt, um die Provisionen der Verkäufe somit umzuleiten und selbst einzustreichen. Zuerst klickt der Nutzer auf einen dieser Links, der durch den Influencer platziert wurde. Dann wendet „Honey“ einen entsprechenden Gutscheincode an der Kasse an. Sobald der Nutzer auf „Rabatt anwenden“ klickt, soll die App den Affiliate-Cookie angeblich einfach überschreiben.
Dadurch würde der Influencer die Provision verlieren. Stattdessen hätte „Honey“ selbst das Geld erhalten. Auch irreführende Werbung wird den Verantwortlichen vorgeworfen. Die Anwendung behauptet, jeden verfügbaren Gutscheincode zu finden und vorzuschlagen. MegaLag erklärt in seinem Enthüllungsvideo allerdings, dass die Onlineshops selbst bestimmen können, welche Codes überhaupt angezeigt werden. Somit werden angeblich höhere Rabatte vorenthalten und durch niedrigere ersetzt. Die Spar-App würde demnach nicht nur die Influencer betrügen, sondern auch die Kunden.
Erste YouTuber reichen Klage gegen die Anwendung ein
Sollten sich MegaLags Vorwürfe bewahrheiten, könnten den Verantwortlichen ernste rechtliche Konsequenzen drohen. Dafür müsste allerdings nachgewiesen werden, dass das System tatsächlich illegal ist. Bisher handelt es sich lediglich um die Ergebnisse der besagten Recherche. „Honey“ selbst schreibt, dass die Einnahmen durch Provisionen von Partnerunternehmen erzielt werden und preist außerdem die PayPal Rewards an. Der YouTube-Kanal Legaleagle hat bereits eine Klage gegen die App und gegen PayPal eingeleitet. Sämtliche Influencer können sich der Klage anschließen. Die anklagenden Parteien fordern nun Schadensersatz für die Bereicherung an YouTubern.