90 Euro kostet es im Jahr, wenn man zum Club der „Amazon Prime“-Mitglieder zählen möchte. Die Vorteile einer solchen Mitgliedschaft sind insbesondere für diejenigen attraktiv, die viel beim Versandriesen bestellen möchten. Immerhin sind sehr viele Produkte von den Versandkosten befreit, sobald man sich bei Amazon als „Prime“-Kunde einschreibt. Zusätzlich werden diesen Kunden regelmäßig spezielle Waren zu einem vergünstigten Preis angeboten, der nur Mitgliedern vorbehalten ist.
Es gibt allerdings noch weitere Boni von Amazon. So bietet der Konzern ein unbegrenztes Streamen von Songs aus seinem Musikangebot an sowie Gratis-Podcasts mit „Amazon Music Prime“. Auch ein unbegrenzter Fotospeicherplatz befindet sich ohne weitere Kosten im Sortiment. Das attraktivste Angebot war aber bisher das unbegrenzte Streamen des Filmangebots bei „Prime Video“ – wohlgemerkt bisher, denn ab Anfang 2024 soll sich hier einiges ändern.
Prime Video ist ab 2024 nicht mehr werbefrei
Das Streamen des Programms erfolgte stets werbefrei. Das bedeutet, alle Filme konnten unterbrechungsfrei angeschaut werden. Wer bei den mit „Prime“-gekennzeichneten Filmen blieb, brauchte auch keine weiteren Kosten zu erwarten, denn sie waren in der Mitgliedschaft enthalten. Seit dem Jahr 2007 bietet Amazon diesen Service an, der ursprünglich als „Online-Videothek“ begann. Heute gibt es die neuesten Filme als Kauf- oder Mietvariante, während die meisten älteren Produktionen den Prime-Mitgliedern gratis zur Verfügung stehen. Das Angebot ist in den letzten Jahren stetig verbessert und aktualisiert worden, sodass es mittlerweile auch die UEFA-Champions-League und weitere Schmankerl dazu gibt.
Genau hier will Amazon künftig durch Werbung innerhalb des Standard-Portfolios Geld verdienen. Schon vor einigen Wochen häuften sich die Gerüchte zu den Plänen des Unternehmens. Nun hat Amazon offiziell verkündet, dass Prime Video ab 2024 nicht mehr werbefrei sein wird. Der Konzern teilte allerdings auch mit, dass es sich um einen „begrenzten Umfang“ handelt und die Gewinne in „noch mehr fantastische Inhalte reinvestiert" werden sollen. Deutschland ist bei dieser neuen Maßnahme ausdrücklich auch betroffen. Unklar ist momentan, ob die Webeeinblendungen nur vor den Filmen oder Serien zu sehen ist, oder ob es Werbeunterbrechungen geben wird nach Vorbild des normalen Fernsehprogramms.
Immerhin sei es das Ziel, deutlich weniger Werbung einzuspielen, als es Fernsehsender oder andere Video-Streaming-Anbieter tun. Amazon betont, dass es für die Prime-Mitglieder für das Jahr 2024 kostentechnisch keine Veränderung gibt. Allerdings soll es parallel eine werbefreie Prime-Variante geben, deren Preis noch nicht bekannt ist. Das wäre dann de facto die nächste Preiserhöhung des Handelsriesen für seine „Premium-Mitglieder“. Amazon hat angekündigt, einige Wochen vor Einführung der Werbung innerhalb seines Streaming-Angebots, alle Mitglieder per E-Mail zu benachrichtigen und auch gleichzeitig mitzuteilen, wie man die „Werbefrei-Option“ buchen kann und was sie kostet.