Als Anis Mohamed Youssef Ferchichi im Jahr 2006 sein erstes Solo-Album „Vom Bordstein bis zur Skyline“ rausbrachte, veränderte er das Gesicht des Deutsch-Raps nachhaltig. Sein Auftritt war dunkler, rauer und irgendwie gefährlicher. Seitdem sind 17 Jahre vergangen und der Rapper, der als Bushido berühmt wurde, füllte regelmäßig die Konzertsäle. Auch nebenher gab es um den Musiker immer wieder kleinere und größere Skandale. Schließlich heiratete er mit Anna Maria Lewe die Schwester von Sarah Connor und bekam mit ihr ganze sieben Kinder.
Neben dem Familienglück hatte der 44-jährige auch immer wieder Ärger mit seinen Verstrickungen zur organisierten Kriminalität. Seit dem Jahr 2020 läuft ein Verfahren am Berliner Landgericht, bei dem die unterschiedlichen Verstrickungen Bushidos mit dem „Abou-Chaker-Clan“ thematisiert werden. Zusätzlich hatte Anis Ferchichi auch immer mal wieder Ärger wegen Beleidigungen, Körperverletzungen, Steuerhinterziehungen, Antisemitismus, Islamismus, Homosexuellen-Feindlichkeit, Drohungen gegen Politiker, Verstöße gegen die Menschenwürde und mehr. Er betrieb mit der Firma „Ersguterjunge“ auch ein eigenes Plattenlabel, das er aber jetzt auflöste.
Da hatte er früher auch Künstler wie Capital Bra, Kay One, Eko Fresh und Shindy unter Vertrag. Alles große Namen in der Szene, die mittlerweile wieder ihre eigenen Wege gehen. Es handelt sich allerdings nicht um das Ende der Plattenfirma. Bushido hat das Label sowie seine Einzelfirma Anis Ferchichi e.K. in die Amayu GmbH & Co. KG überführt. Für die Fans hat sich bisher noch nicht viel verändert.
Bushido plant die größte Tour seiner Karriere
Noch während des Prozesses mit Arafat Abou-Chaker zog Bushido mit seiner ganzen Familie von Berlin nach Dubai um. Der Rapper hat also schon die allermeisten Höhen und Tiefen eines bewegten Musikerlebens durchlaufen – und das ganz so, wie man es von einem echten „Gangsterrapper“ auch erwarten würde. In der letzten Zeit sah es allerdings so aus, als ob er keine richtige Lust mehr auf die Musik haben würde. Seine Alben wurden trotz des großen Erfolges von „Dark Knight“ immer nach dem gleichen Muster zusammengestellt und der Umzug nach Dubai sorgte dafür, dass er das Wichtigste verlor, das einen Rapper aus einer Großstadt wie Berlin ausmacht – die Glaubwürdigkeit auf der Straße.
Jetzt hat er in einem Podcast verkündet, dass die für 2024 geplante Tour seine letzte sein könnte. Dafür will es das Berliner Rap-Urgestein nochmal wissen. Er meinte, dass er mit zwei verschiedenen Konzertveranstaltern im Gespräch sei und nicht etwa nur kleine Säle mit 2.000 bis 3.000 Gästen füllen will, sondern an größere Locations, wie zum Beispiel an die Mercedes-Benz-Arena in Berlin oder die Barclay-Arena in Hamburg gedacht hatte.
Hier würden dann sogar bis zu 17.000 Zuschauer reinpassen und es könne gut sein, dass es die größte Tour wird, die er jemals gespielt hat. Seine Motivation dazu ist jedenfalls voll da. Er erklärte: „Da bin ich mit 2 Firmen in Gesprächen, also schon sehr weit fortgeschritten. Und mein persönliches Ziel, also wenn es wirklich nach mir gehen würde. Sag ich dir safe, die nächsten 3 bis maximal 4 Wochen, möchte ich im Vorverkauf sein. (…) Da ich mit 2 verschiedenen Veranstaltern spreche, gibt es auch bei beiden ein wenig unterschiedliche Ansichten.“ Die Tour soll voraussichtlich im Frühsommer stattfinden. Auf jeden Fall wird es spannend sein, zu sehen, ob er damit seine Karriere beenden möchte oder vielleicht irgendwann doch nochmal ein Comeback stattfindet.