Drama um Greta Thunberg: Militär stoppt Schiff – „Abgefangen und entführt“

Aktuell gehen Bilder von Greta Thunberg um die Welt. Die Klima-Aktivistin befand sich an Bord eines Schiffs, das auf dem Weg nach Gaza abgefangen wurde.
10.06.2025, 13:32 Uhr
Drama um Greta Thunberg: Militär stoppt Schiff – „Abgefangen und entführt“
IMAGO / Anadolu Agency / X (@GazaFFlotilla)
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Die israelische Armee hat offenbar ein Segelschiff abgefangen, das auf dem Weg in den Gazastreifen war. An Bord befand sich ein Dutzend Aktivisten, darunter auch ein besonders prominentes Gesicht: Greta Thunberg. Und auch die deutsche Aktivistin Yasemin Acar soll laut dpa-Informationen dabei gewesen sein, genauso wie Rima Hassan. Die französisch-palästinensische Juristin sitzt seit 2024 im EU-Parlament und fiel unter anderem mehrfach durch strittige Aussagen zu den Hamas auf.

Das Schiff mit dem Namen „Madleen“ war vor etwa einer Woche von Sizilien aus aufgebrochen. Das Ziel war, Hilfsgüter wie Babynahrung und Medizin in den Gazastreifen zu bringen. Darüber hinaus sollte die Aktion international für Aufmerksamkeit sorgen und an die prekären Verhältnisse vor Ort erinnern. Zumindest Letzteres ist offenbar gelungen, auch wenn das Schiff selbst am frühen Montagmorgen gestoppt wurde.

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Greta Thunberg in dunklem Pullover vor Israel-Flagge während Rückreise nach Schweden
X (@IsraelMFA)

Greta Thunberg: Israelische Armee stoppt „Selfie-Jacht“

Von der Verhaftung gibt es ein Video, genauso wie von einem Statement Thunbergs. Darin sagt die 22-jährige Schwedin unter anderem: „Wir wurden in internationalen Gewässern von den israelischen Besatzungstruppen oder den israelischen Truppen, die Israel unterstützen, abgefangen und entführt.“ Anschließend bittet sie um Unterstützung, um Druck auf die schwedische Regierung auszuüben, um sie und die anderen Festgenommenen an Bord möglichst schnell freizubekommen. Entsprechende Videos gibt es auch von den anderen Aktivisten an Bord.

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Das ist offenbar schnell geschehen und auch die deutsche Regierung hat direkt reagiert. Wie das israelische Außenministerium zudem direkt nach der Verhaftung mitteilte, seien alle Passagiere unversehrt und sicher. Das belegen auch Bilder und Videos, auf denen unter anderem Greta Thunberg zu sehen ist, wie sie ein Sandwich entgegennimmt. In dem Post des Ministeriums heißt es unter anderem: „Die Show ist vorbei“. Inzwischen hat die Aktivistin Israel offenbar wieder verlassen und befindet sich auf einem Flug Richtung Schweden.

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Das Aktivisten-Bündnis Freedom Flotilla Coalition sprach von einem „eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht“. Dem Bündnis zufolge wurde das Schiff rechtswidrig geentert, während die unbewaffnete zivile Besatzung entführt und die Hilfsgüter beschlagnahmt worden seien. Das israelische Ministerium bezeichnete das Schiff hingegen mehrfach als „Selfie-Jacht“ und warf den Aktivisten vor, „eine Medienprovokation zu inszenieren“, zumal sich an Bord kaum Hilfsgüter befunden hätten.