Deutsches Traditionsunternehmen insolvent: Alle Geschäfte werden geschlossen

Nach Jahren der wirtschaftlichen Schieflage bleibt einem deutschen Traditionsunternehmen jetzt nur noch die Insolvenz. Der Schritt trifft wohl auch mehrere Hundert Mitarbeiter.
30.05.2025, 15:11 Uhr
Deutsches Traditionsunternehmen insolvent: Alle Geschäfte werden geschlossen
IMAGO / bodenseebilder.de
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Der deutsche Modehersteller Gerry Weber ist insolvent und schließt alle seine Filialen in Deutschland. Das betrifft ungefähr 40 Geschäfte und zahlreiche Mitarbeiter. Wie das Unternehmen mit Sitz in Westfalen mitteilte, wird die Marke als solche allerdings an einen spanischen Familienkonzern namens Victrix verkauft – und die hat eigene Pläne.

Victrix geht es nämlich vor allem um die Marke Gerry Weber, nicht um das Geschäft an sich. Neben den deutschen Filialen sind offenbar auch Shops im Ausland betroffen. Die Victrix-Gruppe plant zwar den Neustart der Damenmodemarke, aber „unter Nutzung der eigenen Strukturen“. Das bedeutet, dass das Label Gerry Weber hier in Deutschland und anderen europäischen Ländern zwar bestehen bleibt und weiterhin Mode verkauft wird. Dabei laufen aber alle Prozesse, angefangen bei der Produktion, über das spanische Unternehmen und der Verkauf erfolgt über Handelspartner.

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Filiale der Modemake Gerry Weber
IMAGO / Sven Simon

Gerry Weber schließt alle Geschäfte in Deutschland

„Gerry Weber passt perfekt zu unserer Kernmarke Punt Roma“, heißt es in einem Statement der Victrix-Gruppe. „Wir bauen damit unsere Position im gehobenen Mittelpreissegment aus, vor allem in Mittel- und Osteuropa, wo Gerry Weber eine hohe Bekanntheit hat.“ Durch eine zügige Umstellung der Prozesse wolle man für Kunden einen nahtlosen Übergang sicherstellen.

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Das bereits 1973 gegründete Traditionsunternehmen Gerry Weber befindet sich schon seit Jahren in einer finanziellen Krise, nachdem es unter anderem Hallhuber übernommen hatte. Es gab bereits Sanierungsversuche in den Jahren 2019 und 2023, die allerdings beide scheiterten. Als Folge musste die Firma bereits eine Reihe von Shops schließen und mehr als 450 Stellen abbauen.

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