Vintage sells - Das weiß natürlich auch Porsche, Deutschlands renommierteste Sportwagenschmiede. Am besten dafür eignet sich für die schwäbischen Autobauer ihr Urmodell, der „911“. Kein anderer Wagen aus dem Porsche-Portfolio bringt eine derartige Aura mit. Dieses Modell ähnelt nach wie vor seinem Urvater von 1963. Vorsichtige und umsichtige Modellpflege ist dafür verantwortlich, dass dieses, mit Boxermotor im Heck versehene Modell, nach wie vor der absolute Verkaufsschlager des Zuffenhausener Herstellers ist – und vermutlich immer bleiben wird.
Man muss auch nicht unbedingt ein gusseiserner 911-Fan sein, um sich in die immer moderne, aber dennoch eigenwillige Form dieses Autos zu verlieben. In den 60 Jahren, die das Modell mittlerweile unter der Nummer „911“ firmiert, hat Porsche die unterschiedlichsten Varianten hervorgebracht. Da gibt es den besonders leistungsstarken „Turbo“, der seit dem ersten Modell im Jahr 1974 die Speerspitze der Straßen zugelassenen Porsche-Karossen darstellt. Ein weiteres traditionelles Modell ist der „Targa“, der, anders als beim Coupé, eine herausnehmbare Dachmitte besitzt. Heutzutage natürlich elektrisch. Und dann schließlich im Jahr 1982 das Cabrio, mit vollständig versenkbarem Dach.
Dazwischen gab und gibt es alle möglichen Leistungsstufen mit Allradantrieb und verschiedenen optischen und technischen Änderungen. Die meisten Sondermodelle, die auf dem 911 basieren, wie der Speedster mit minimaler Frontscheibe oder besondere Leichtbauversionen, erzielen heute astronomische Preise, meist deutlich über einer halben Million Euro. Immer wieder hat der Sportwagenhersteller es verstanden, spezielle Varianten mit einzigartiger Ausstattung auf den Markt zu bringen, die leider fast augenblicklich ausverkauft waren – selbstverständlich auf eine geringe Stückzahl limitiert.
Porsche 911 S/T begeistert Autofans
Auch im Jahr 2023 hat sich an dieser Strategie nichts geändert. Was daran am meisten fasziniert ist, dass, je mehr Porsche bei seinen Sondermodellen weglässt, auch an Ausstattung und Gewicht, desto teurer und begehrenswerter werden sie. Das jüngste Projekt nennt sich „911 S/T“, in Anlehnung an die Modelle „S“ und „T“ aus den 60er und 70er Jahren. Er ist als Leichtbau konzipiert, weshalb jede Menge Kohlefaser verwendet wurde. Zusätzlich ist ein spezielles manuelles Schaltgetriebe verbaut, ganz im Stile seiner Vorbilder von früher. Auch die Dämmung wurde deutlich reduziert.
Als Motor dient der bekannte 4,0 Liter 6 Zylinder Saug-Boxer mit 525 PS. Dazu kommen weitere Stilelemente, die auf dieses Sondermodell hinweisen. Auch die Farbe „Shorebluemetallic“ kommt hier exklusiv zur Anwendung, vorausgesetzt man ordert das „Heritage Design Paket“ für weitere heftige 17.505 Euro; natürlich zuzüglich zum Grundpreis von 292.187 Euro.
Genau 1963 mal soll dieses Sondermodell gebaut werden, exakt die Anzahl des Baujahres, in dem er damals debütierte. Mit 1.380 kg ist er zudem der leichteste „Elfer“ seiner Generation. Viele dieser außergewöhnlichen Autos sind vermutlich nicht im Straßenverkehr zu sehen. Die meisten werden umgehend in den Luxusgaragen betuchter Sammler stehen müssen. Eigentlich schade, denn diese Fahrzeuge dürfen nicht, was sie zweifellos am allerbesten können – schnell sein!