Ehemaliger FBI-Agent verrät: Wie Serienkiller ihre Partner aussuchen

Das Beispiel der Moor-Mörder zeigt, wie Serienkiller vorgehen, um ihren Partner und Komplizen auszuwählen.

14.11.2023, 10:57 Uhr
Ehemaliger FBI-Agent verrät: Wie Serienkiller ihre Partner aussuchen
breakermaximus/Shutterstock
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Serienkiller verbreiten nicht nur Angst und Schrecken, sie geben den Menschen auch Rätsel auf, die seit Jahren immer wieder Diskussionen entfachen. Nachdem das Profiling entwickelt wurde, konzentrierte man sich zudem immer mehr auf das Verständnis der Psyche der Kriminellen und versuchte so herauszufinden, was genau sie zu ihren grausamen Taten getrieben hatte.

Schnell wurde klar, dass viele Serienkiller nicht allein agierten. Oft handelte es sich nicht nur um Komplizen, sondern Partnerinnen und Partner, mit denen sie gemeinsame Sache machten. Ein Beispiel dafür ist das Killer-Duo, welches auch als die Moor-Mörder bekannt geworden ist. 

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IMAGO / United Archives International

Ian Brady und Myra Hindley töteten mindestens fünf Kinder und Jugendliche

Es handelt sich um Ian Brady und Myra Hindley aus Großbritannien. Die beiden folterten und töteten gemeinsam fünf Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren. Myra lockte mit ihrem Charme und ihrer aufgesetzt fürsorglichen Art die Opfer in das Saddleworth-Moor. Dort graute ihnen dann ein schlimmes Schicksal. Ian und Myra zeichneten ihrer Taten und grausamen Foltermethoden auf Band auf und fertigten außerdem Fotos an. Psychologen und Experten stellten sich die Frage, wie genau Serienkiller eigentlich ihrer Partner aussuchen – und warum. Der ehemalige Kriminologe FBI-Agent Gregg McCrary enthüllte die Ergebnisse der Untersuchungen. 

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"Meist stellt der Killer der Person eine scherzhaft anmutende Frage."

"Es funktioniert bei jedem, der auf neue Menschen trifft. Wir entscheiden in einem Scan-Prozess, ob wir diese Person mögen werden oder nicht“, berichtet McCrary. „Mörder scannen potenzielle Komplizen, um bei ihnen eine dunkle Seite zu entdecken." Es folgt schließlich ein Test, um festzustellen, ob es sich um einen passenden Komplizen oder eine passende Komplizin handelt. "Meist stellt der Killer der Person eine scherzhaft anmutende Frage", berichtet McCrary weiter. "Mörder sind dabei wie Haie. Sie warten ab, wie ihre 'Beute' auf den Test reagiert. Wenn die andere Person lacht und die Aussage wirklich als Witz versteht, kann der Mörder mitlachen, und seine Beute schöpft keinen Verdacht. Stimmt sie ihm jedoch zu, kann er zur nächsten Stufe übergehen." 

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Mörder wollen die volle Kontrolle über ihre Partner erlangen

Schließlich versuchen die Mörder die psychische Kontrolle über den Partner zu erlangen. Auch sexuelle Neigungen können hier eine Rolle spielen und die körperliche Dominanz wird als Mittel zum Zweck missbraucht. So war es auch bei Ian und Myra. Der Partner oder die Partnerin wird dann völlig abhängig. Die Serienkiller aus dem englischen Moor versuchten sogar, noch weitere Personen für Folter und Mord zu begeistern. Darunter auch der 17-Jährige Schwager von Myra Hindley. Er alarmierte allerdings schließlich die Behörden. Drei Jahre nach ihrem ersten Mord wurden die Serienkiller verhaftet.

Auf Netflix gibt es momentan eine neue True-Crime-Doku zu sehen.