Seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist klar, was Atombomben anrichten können. Sie wurden am 6. August des Jahres 1945 erstmals auf die japanische Großstadt Hiroshima von einem US-Bomber abgeworfen und vernichteten quasi alles in einem kilometerweiten Umkreis um die Innenstadt. Kurz danach ereignete sich eine weitere Explosion über der Stadt Nagasaki mit ähnlich verheerenden Folgen. Daraufhin kapitulierte die japanische Regierung bedingungslos.
Seitdem hat sich in der Technik rund um diese damals neu geschaffene Massenvernichtungswaffe einiges getan. Russen und Amerikaner begannen, ausgelöst durch den Kalten Krieg und die Kuba-Krise, einen beispiellosen Wettlauf, wer die stärksten und wirkungsvollsten Nuklearwaffen baut. Gegen die heute mögliche Explosionskraft muten die ersten Atombomben, die in Japan zum Einsatz kamen, schon fast wie Feuerwerkskörper an. Mit dem technologischen Fortschritt entwickelten auf amerikanischer Seite Physiker wie Edward Teller und für Russland der Wissenschaftler Stanislav Ulam, Prinzipien, nicht nur die zerstörerische Kraft der Atomspaltung zu nutzen, sondern mit der unkontrollierten Kernfusion die Verschmelzung von Atomkernen herbeizuführen.
Atombomben führen zu einer gewaltigen Zerstörungswelle
Dieses Energieequivalent ist dann um ein Vielfaches höher als die eigentliche Kernspaltung, und die Wasserstoffbombe war geboren. Sie werden auch thermonukleare Waffen genannt und leisten eine Sprengkraft von bis zu 57 Megatonnen. Damit sind sie rund 4000-mal so stark wie die ersten Bomben auf Hiroshima. Die Folgen einer solchen Explosion sind jedenfalls in jeden Fall verheerend und mit nichts zu vergleichen, was die Menschen sich in diesen „Friedenszeiten“ auch nur ansatzweise vorstellen können. Der Radius, in der eine Nuklearwaffe wirkt, hängt dabei primär von ihrer Sprengkraft ab, und von der Höhe, in der sie gezündet wird.
Dabei entstehen im Feuerball Temperaturen von bis zu 100 Millionen Grad Celsius, die zu den Rändern der Explosion abnehmen. Und praktisch alles im direkten Umkreis verdampft dabei. Rund 35 Prozent der Energie entlädt sich durch diese Hitzestrahlung. Diese extremen Temperaturen entfachen dann Feuerstürme in einem Umkreis von mehreren Kilometern. Darauf folgt eine Druckwelle, die sich radial um das Explosionszentrum mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit ausbreitet und mit einem Überdruck von mehreren hundert Kilo-Pascal die Lunge und weitere innere Organe zerstören würde.
Schlägt eine Atombombe ein, ist ein Überleben kaum möglich
Die radialkonzentrische Ausbreitung dieser Druckwelle ist dann am effektivsten, wenn die Waffe bereits in rund 800-1000 Metern Höhe gezündet wird. Ihre Energie besitzt einen Anteil von 40-60 Prozent der Gesamtenergie. Ein Überleben ist nur in den äußersten Rändern möglich, die aber mehrere Kilometer betragen können. Im Freien müsste man bereits etliche Kilometer entfernt sein. Dennoch hätten diese Menschen durch die Hitze bereits Verbrennungen dritten Grades erlitten.
Als Nächstes tritt eine Sogwirkung ein, die entsteht, wenn das Vakuum hinter der Druckwelle durch den atmosphärischen Druck wieder ausgeglichen wird. Das sorgt allerdings dafür, dass die restlichen Bauwerksstrukturen ebenfalls kollabieren. Diese ungleichmäßigen Druckverhältnisse sorgen auch dafür, dass die entstandene Hitze in regelrechte Feuerstürme ausartet, die alles in Brand setzen können, was jetzt noch übrig ist. Das kann im Extremfall eine Ausbreitung von bis zu 80 Kilometern um die Explosionsstelle betragen.
Röntgen- und Gammastrahlen werden nach Explosion einer Atombombe zum Problem
Die primäre Explosion der Atombombe wird außerdem begleitet durch extrem hohe Werte von Röntgen- und Gammastrahlung. Sie können ebenfalls alles Leben in der Nähe augenblicklich töten und die gesamte Gegend um den Explosionsherd auf Jahrzehnte hinaus verseuchen und unbewohnbar machen. Eine radioaktive Wolke, von der diese tödliche Gefahr ausgeht, zieht danach mit dem Wind in Gegenden, die nicht unmittelbar von der Explosion betroffen sind und verstrahlt alles auf ihrem Weg. Die Schäden durch thermonukleare Waffen ähneln diesem Bild, allerdings in nochmals wesentlich größeren Dimensionen. All das muss die Wissenschaftler bewogen haben, sich damals von ihren todbringenden Erfindungen zu distanzieren, aber da war es bereits zu spät.
Nationen wie Nordkorea und der Iran sollten bedenken, welche Technologie sie sich da unbedingt wünschen, denn einer Atombombe ist es egal, welche Menschen sie tötet. Auch Nachrichtensprecher, die so unbedarft mit der Anwendung solcher Waffen drohen, sollten sich über die apokalyptischen Ausmaße bewusst werden, mit denen sie regelmäßig um sich werfen. Ein Atomschlag wird vermutlich auch mit einem Atomschlag beantwortet werden und das wäre dann der Tod aller. Das kann keiner wirklich wollen.