Immer mehr Warenverkehr wird über den Versandhandel geregelt. Parallel zum Ladensterben der Innenstädte wächst der Warenaustausch durch Onlinegeschäfte. Mit rund 10 Prozent am Marktanteil gehört der Paketdienst DPD zu den Top 5 innerhalb von Deutschland. Dieser Zustelldienst hat quasi klammheimlich eine Zustelloption aus dem Angebot gestrichen, der zu einem regelrechten Aufschrei bei der betroffenen Kundschaft geführt hat. Eine bestimmte Versandoption soll in Zukunft ersatzlos entfallen.
DPD selbst verkauft das der Bevölkerung zwar als eine „Anpassung an die Kundenbedürfnisse“ und holt sofort das immer anwendbare Umwelt-Argument aus der Schublade, die Kunden sehen es aber alles etwas anders: Es geht um den Expressversand, der eine sehr beliebte Option für die Kunden darstellt – besonders beim Gewerbe, wo es auf dringend benötigte Ware ankommt. Aber auch Privatkunden, die aus terminlichen Gründen nicht tagelang auf die Sendung warten wollten oder konnten, war diese Option sehr wichtig. Bisher existierte immer die Möglichkeit, eine Sendung bis 10 Uhr, 12 Uhr oder 18 Uhr auszuwählen. Zusätzlich gab es noch die 12-Uhr-Zustellung am Samstag.
Bestimmungen für den Expressversand bei DPD ändern sich
Ab sofort können die Kunden ihre Pakete und Sendungen nur noch entweder zur Mittagszeit oder Abends empfangen. Morgens um 10 Uhr wird ab sofort nicht mehr beliefert. Das ist aber genau für diejenigen wichtig, die durch den Expressversand morgens bereits die Ware benötigen. Bis zur Mittagszeit ist so möglicherweise erneut wertvolle und teure Zeit verschwendet. Bei DPD auf der Homepage ist die Option von jetzt auf gleich ansatzlos verschwunden. Es gibt hier keinerlei Hinweis mehr auf die frühere Existenz. Das lässt darauf schließen, dass es sich hier um eine dauerhafte Entscheidung handelt und nichts mit einer aktuellen Lage zu tun hat.
DPD erläutert die Entscheidung
Ein DPD-Sprecher erklärt die Entscheidung wie folgt: „Wir haben uns (…) entschlossen, unser Express-Angebot noch stärker an den tatsächlichen Kundenbedürfnissen auszurichten“. Angeblich solle sich die 10-Uhr-Zustellung sowieso nie einer so großen Beliebtheit erfreut haben, und daher kam die Entscheidung, sie zu streichen. Und dann wurde noch erklärt, wie viel CO2 das Unternehmen durch diese Entscheidung eingespart hat. Nach dieser Philosophie würde auch ein Supermarkt nur noch die Produkte führen, die am besten laufen und alles andere an Alternativen streichen. Es ist zudem davon auszugehen, dass es dennoch zahlreiche Kunden gibt, die auf die frühe Lieferung aus den unterschiedlichsten Gründen angewiesen sind.