Wieder hat es ein deutsches Traditionsunternehmen erwischt. Nach stolzen 100 Jahren muss ein Betrieb aus der metallverarbeitenden Branche um seine Existenz fürchten, das zudem in seiner Sparte sogar weltmarktführend ist. Leider gehören solche Zustände mittlerweile zur Tagesordnung am Wirtschaftsstandort Deutschland. Betroffen sind Unternehmen quer durch alle Tätigkeitsbereiche wie beispielsweise Brauereien oder große Lebensmitteldiscounter. Besonders hart hat es mit Betrieben, wie zum Beispiel Madeleine, Peter Hahn, Modehaus Rübsamen, Adler, die Mode- und Textilbranche erwischt. Hier stirbt fast schon wöchentlich ein deutsches Unternehmen, das bis vor gar nicht allzu langer Zeit noch auf solider Basis stand.
Mit der Firma Umeta Hermann Ulrichskötter Metallwarenfabrik GmbH & Co KG hat es jetzt mal ein Betrieb der metallverarbeitenden Industrie erwischt. Das betreffende Unternehmen ist weltmarktführend in der Herstellung und dem Vertrieb für Schmiernippeln und baut zudem Fett- und Schmiersysteme im Maschinenbau. Hier werden auch Fettpressen, Injektionspressen, Absaug- und Abfüllgeräte sowie Drehteile und Werkstattzubehör gefertigt. Die Produkte dienen hauptsächlich dem Schutz vor Reibung und Verschleiß von mechanischen Teilen und Baugruppen. Das Bielefelder Traditionsunternehmen verfügt über knapp 90 Mitarbeiter deren Zukunft aktuell ungewiss ist.
Traditionsunternehmen aus der Metallbranche steht vor dem Aus
Laut dem Rechtsanwalt Yorck Tilman Streitbörger sind die Aufträge in der letzten Zeit stark zurückgegangen und das hätte das Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht. Von Seiten des Geschäftsführers Frank Maser wurden unter anderem Unternehmensberater hinzugezogen, aber schlussendlich fehlte die Liquidität, um Löhne und Gehälter weiter entrichten zu können – insbesondere für die Zeit ab November fehlte das Geld dafür gänzlich.
Ein Insolvenzverfahren der Umeta GmbH & Co KG wurde bereits am 7. Dezember vor dem Amtsgericht Bielefeld eröffnet und Anwalt Streitbörger wurde dabei zum Insolvenzverwalter ernannt. Der gab sich aber aktuell noch sehr zuversichtlich, was die Zukunft des Unternehmens angeht. Momentan werden alle Löhne und Gehälter durch die Agentur für Arbeit über einen Zeitraum von drei Monaten weiterbezahlt und auch die Produktion soll vorläufig noch weiterlaufen. Scheinbar gehen die Aufträge trotz der Insolvenzankündigung weiter ein und laut Streitbörger scheinen Schmiernippel, die Kernkompetenz des Traditionsunternehmens, als kleine aber ungemein wichtige Industrieprodukte nicht so ohne weiteres woanders verfügbar zu sein.
Übrigens stehen mit dem Traditions-Mülleimerhersteller „Wesco“ und der Konservenwurstfabrik „Halko GmbH“ bereits die nächsten Kandidaten auf der Liste der Unternehmen, die es vielleicht bald nicht mehr geben wird. Beide mussten ebenfalls Insolvenz anmelden. Es bleibt die Hoffnung, dass der negative Trend im Jahr 2024 ein Ende findet. Ansonsten stirbt der Mittelstand, als Rückgrad der deutschen Wirtschaft, regelrecht ab.