Cannabis-Legalisierung: Bei diesem Verstoß drohen 1.500 Euro Bußgeld

Trotz der Cannabis-Legalisierung gibt es einige Regeln, die zu beachten sind. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 1.500 Euro rechen.

26.02.2024, 13:50 Uhr
Cannabis-Legalisierung: Bei diesem Verstoß drohen 1.500 Euro Bußgeld
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Ab dem 1. April darf in Deutschland Cannabis legal konsumiert werden und dabei handelt es sich auch nicht um einen Aprilscherz. Allerdings ist der Konsum von Cannabis nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt und mit der generellen Legalisierung der THC-haltigen Substanzen ist einiges an Verantwortung verbunden. Hier steht ganz besonders das Verhalten im öffentlichen Straßenverkehr im Fokus. Der Paragraf 24a der Straßenverkehrsordnung (StVO) regelt den Gebrauch – oder Missbrauch berauschender Substanzen am Steuer von Kraftfahrzeugen ganz genau. Bislang sind allerdings ausschließlich Alkoholwerte in Grenzwerten definiert. 

Die können dann im Bedarfsfall durch einen Alkohol-Atemtest und in einem darauffolgenden amtsärztlichen Bluttest bestimmt werden. Liegen diese Werte über den Grenzwerten, drohen Punkte in Flensburg, Fahrverbote oder der komplette Entzug der Fahrerlaubnis. Außerdem ist der Fahrer im Fall eines Personenschadens in besonderer Weise haftbar. Kurz und gut: Die Autofahrt unter Alkoholeinfluss kann den Betreffenden sehr teuer zu stehen kommen. Beim Missbrauch von Cannabis sind diese Grenzwerte noch nicht so genau bestimmt. Aktuell richten sich deutsche Gerichte nach dem Gehalt von THC in einem Nanogramm pro Milliliter Blut.

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Trotz der Cannabis-Legalisierung gibt es einige Regeln zu beachten

Die Strafe, wenn man mit Tetrahydrocannabinol (THC) im Blut bei einer Autofahrt erwischt wird, ist drakonisch – und bleibt es auch zukünftig. Der Erstverstoß kann mit bis zu 500 Euro an Bußgeld sanktioniert werden, dazu kommen zwei Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot. Beim zweiten Mal sind 1.000 Euro Bußgeld, zwei Punkte und ein dreimonatiges Fahrverbot fällig, und beim dritten Mal kostet es 1.500 Euro, weitere 2 Punkte und 3 Monate Fahrverbot. Außerdem kann bei einem wiederholten Verstoß die medizinisch-psychische Untersuchung (MPU) angeordnet werden, wodurch zum Teil weitere, erhebliche Kosten entstehen.

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Wer also Cannabis konsumiert, muss laut dem Wall Street Journal sehr unterschiedliche Dinge bedenken, denn die Verweildauer im Organismus dauert länger als bei Alkohol und es ist somit schwieriger herauszufinden, wann man wieder uneingeschränkt fahrtüchtig ist. Laut einer Untersuchung der University of California soll es mindestens vier Stunden dauern, bevor man sich nach dem Rauchen eines Joints wieder hinter ein Steuer setzten kann. Nach dem Verzehr von Cannabis soll sich diese Wartezeit auf das doppelte verlängern. 

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Den Autofahrern drohen üble Konsequenzen

Laut den Vertretern der Ampelkoalition Konstantin Kuhle (FDP), Maria Klein Schmeink (Grüne) und Dagmar Schmid (SPD) soll die Umsetzung der Gesetzesvorlage zum 1. April erfolgen. Dann sind unter bestimmten Bedingungen der Anbau, sowie die Abgabe von Cannabis bis zu 25 Gramm ab dem Alter von 18 Jahren erlaubt. Zusätzlich sollen in sogenannten Cannabis-Clubs der gemeinsame Anbau, unter der Einhaltung von strengen Sicherheitsanforderungen, gestattet sein. 

Da aber weder eine deutsche Behörde noch die Bürger jemals Erfahrungen gesammelt haben, wie der legale Cannabiskonsum in den Alltag der deutschen Gesellschaft passt, muss hier sicher noch einiges an Erfahrungspotential generiert werden, damit ein reibungsarmes Miteinander auch gewährleistet werden kann. Daher sind garantiert noch einige gesetzliche Anpassungen der Cannabis-Legalisierung zu erwarten.