Die Konsumenten von Cannabis haben es nicht leicht. Bereits seit Jahren kämpfen sie für die Legalisierung ihrer geliebten Rauchkräuter, da stehen schon die Kritiker mit Einwänden in der Tür und erklären, es handele sich um eine Einstiegsdroge deren Legalisierung unbedingt verhindert werden müsse. Neben den üblichen, jedem Kiffer bekannten Nebenwirkungen wie Schwindel, trockener Mund, Heißhunger und Herzrasen, soll der in Cannabis enthaltene Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) auch unmittelbare Auswirkungen auf das Gehirn haben. Dabei wurden zwar keine direkten Gehirnschäden festgestellt, jedoch aber Beeinträchtigungen der Lern- und Gedächtnisleistung.
Wie immer macht auch bei Cannabis und seinen vielen verschiedenen Darreichungsformen die Dosis das Gift. Eine neue Studie aus den USA, genauer gesagte aus dem Bundesstaat Oregon, bestätigt nun scheinbar genau das. Für Männer scheint hier der Konsum fatale Folge zu haben, speziell für diejenigen, die sehr regelmäßig konsumieren. Ganz besonders betroffen sind die männlichen sekundären Geschlechtsmerkmale, sprich: der Effekt, den der Cannabiskonsum auf die Hoden hat.
Cannabis kann die Hoden schrumpfen lassen
Die Health & Science University kam hier zu einem sehr besorgniserregenden Ergebnis. In einer Studie wurden männlichen Rhesusaffen einmal täglich essbares THC verabreicht, wobei diese Dosis innerhalb eines Zeitraumes von sieben Monaten alle 70 Tage gesteigert wurde. Alle Affen haben vor der Studie bereits erfolgreich Nachwuchs gezeugt, waren also vollständig fruchtbar. Dazu wurden Spermaproben zu Anfang, während und nach der Studie entnommen und analysiert.
Die Studienleiterin Jamie Lo erklärt die Ergebnisse der Untersuchung aller Proben folgendermaßen: „Unsere Analyse der gesammelten Proben ergab, dass die Verwendung von THC mit erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die Fortpflanzungshormone der Tiere verbunden war. Einschließlich verringertem Testosteronspiegel und schwerer Schrumpfung der Hoden. Insbesondere haben wir eine Abnahme der Hodengröße um mehr als 50 Prozent beobachtet“. Was als ganz besonders gefährlich angesehen wurde war die Tatsache, dass sich bei steigender Dosis die negative Wirkung auf die Hoden proportional verschlimmerte.
Der Cannabis-Konsum nimmt weltweit zu
Äußerst bedenklich scheint auch die Befürchtung zu sein, dass selbst nach jahrelanger Abstinenz der hohe Konsum eine dauerhafte Schädigung zur Folge hat. Jason Hedges, der Hauptautor der Studie, erklärt wie folgt: „Da die Verbreitung von Marihuana in den USA und weltweit weiter zunimmt – speziell bei Männern im besten reproduktiven Alter – könnten selbst moderate Dosen einen tiefgreifenden Einfluss auf ihre Hoden und ihre Fruchtbarkeit haben“. So kann der regelmäßige Konsum bei jungen Männern der zukünftigen Familienplanung deutlich entgegenstehen.
Auch Männer, die keine Pläne haben, eines Tages Nachwuchs zu zeugen, können in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Verlust der Libido, Depressionen, Schlafstörungen und Muskelatrophie sind weitere mögliche Folgen von Schäden an den Hoden. Daher sollten Konsumenten genau darüber nachdenken, ob und was sie ihrem Körper zumuten – auch, falls der Gebrauch zukünftig legal sein sollte. Das sind Zigaretten und Alkohol ja ebenfalls.