Von einem gebrochenen Herzen spricht man in der Regel bei extrem starkem Liebeskummer. Was vor allem als beliebtes Motiv in Literatur und Film bekannt ist, kann aber ein echtes Gesundheitsproblem sein. Denn emotionaler Stress kann tatsächlich zu dem sogenannten „Broken Heart“-Syndrom führen. Und das verläuft im schlimmsten Fall tödlich.
Dabei bricht das Herz nicht im eigentlichen Sinne. Allerdings bläht sich die linke Herzkammer auf, was den Herzmuskel lähmt. Deshalb sprechen Ärzte von einem gebrochenen Herzen. Das Phänomen wurde erstmals in den 1990er-Jahren festgestellt und wird auch als Stress-Kardiomyopathie oder Takotsubo-Syndrom bezeichnet. Betroffene weise dabei einige Symptome auf, die auch mit einem Herzinfarkt verwechselt werden können.

Hoher emotionaler Stress führt zu „Broken Heart“
Der Unterschied: Bei einem Herzinfarkt wird ein Blutgefäß des Herzmuskels verschlossen. Die Folge ist das Absterben dieser Muskulatur. Bei dem „Broken Heart“-Syndrom kommt es hingegen nicht zu einem solchen Verschluss. Zu den Symptomen gehören unter anderem extreme Atemnot, Schmerzen im Brustbereich, plötzliche Schweißausbrüche und Herzrhythmusstörungen.
Laut dem Herzzentrum Göttingen erleiden ungefähr 220.000 Menschen einen Herzinfarkt, bei etwa 50.000 verlaufe dieser tödlich. Gut 2 Prozent dieser Fälle stelle sich allerdings im Nachhinein als „gebrochenes Herz“ heraus. Wiederum 90 Prozent davon gehen auf Frauen zurück. Das Risiko steigt vor allem mit Einsetzen der Menopause, weshalb das Durchschnittsalter zwischen 66 und 70 Jahren liegt.
Die Patienten hatten im Vorfeld häufig neurologische Erkrankungen wie Depressionen. Auch Schlaganfälle kamen offenbar häufiger vor. Eine weitere Gemeinsamkeit bei „Broken Heart“-Patienten ist zudem hoher emotionaler Stress – sei es durch Liebeskummer oder den Tod einer nahestehenden Person. Es gibt also Menschen, die sowohl im übertragenen als auch im tatsächlichen Sinne an einem gebrochenen Herzen sterben.