Beliebte Produkte betroffen: Lebensmittelkonzern meldet Insolvenz an

Das Unternehmen hat mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen.

17.10.2023, 18:17 Uhr
Beliebte Produkte betroffen: Lebensmittelkonzern meldet Insolvenz an
Ground Picture/Shutterstock
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Ein Hamburger Lebensmittelhersteller hat am 10. Oktober einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht gestellt. Hergestellt wurden unter anderem Eiscreme-Sorten, verschiedene Tiefkühl-Pizzen, Schokoriegel, Chia Bowls und mehr. Dabei handelt es sich aber nicht etwa um das übliche Convenience-Food, sondern um Bio-Produkte und solche, die auf vegane Inhaltsstoffe achten. Die Marken sind vielen Kunden unter den Namen lycka, STARK und TEATOX bekannt und greifen einen modernen Ernährungslifestyle auf.

Besonders ist bei der anstehenden Insolvenz die Tatsache, dass die Produkte durch so starke Handelspartner wie Edeka, Rewe, Aldi-Süd und Kaufland vertrieben wurden. Diese Namen allein sollten eigentlich für einen stabilen Absatz auf dem deutschen Markt sorgen. Sogar in den Zugrestaurants der Deutschen Bahn wurden die Produkte eingesetzt. Es handelt sich um den Hamburger Start-Up Purefood. Erst vor einem Jahr ist mit dem ehemaligen Aldi-Süd Manager Carlo Kohns eine neue Geschäftsführung installiert worden, aber der Hauptgesellschafter, das „Corvis Family Office“ will kein weiteres frisches Geld mehr investieren. 

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Purefood

Purefood muss Insolvenzantrag stellen

Die Zahlen wurden in den letzten Jahren immer schlechter. 2020 betrug der Verlust noch 2,1 Millionen Euro und stieg zum Jahr 2021 noch auf ein Minus von 3,5 Millionen Euro an. Dabei war alles kürzlich noch ganz anders geplant: Im Mai 2021 gab das Unternehmen noch ambitionierte Pläne bekannt, die für 2024 die 100 Millionen Euro Umsatzgrenze überschreiten sollten. Auch prominente Unterstützung in Form von Mats Hummels war an Bord. Er sollte nicht nur Markenbotschafter sein, sondern wurde auch noch Mit-Gesellschafter. 

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Jetzt, 2023, steht das Unternehmen vor einem wirtschaftlichen Scherbenhaufen. Die Schulden wurden größer und die Umsätze stiegen kaum an. Das moderne Geschäftskonzept von Firmengründer Felix Leonhardt ging nicht auf und er verließ das Unternehmen bereits im letzten Jahr. Wie es mit dem Konzern und seinen Marken und Produkten weitergeht, ist im Moment noch völlig unklar. Momentan verfügt das Unternehmen mit den so hohen Zielen nur noch über sieben Mitarbeiter. Über eine mögliche Abwicklung hat sich die Unternehmensführung unter Carlo Kohns noch nicht geäußert. Ebenso wenig über die Möglichkeit, einen Käufer zu finden, der willens wäre, die verschiedenen Marken weiterzuführen. Immerhin gab es mit den Handelsketten Aldi, Edeka, Rewe und Kaufland sehr starke Vertriebspartner.

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