„Gegen Belästigung“: Frau begrapscht Jungen – Freibad-Plakat sorgt für Empörung

Ein Schwimmbad aus Büren hat mit einer umstrittenen Plakat-Aktion für große Empörung gesorgt. Eigentlich ging es um mehr Sicherheit, doch es folgte ein Shitstorm im Netz.
04.07.2025, 16:37 Uhr
„Gegen Belästigung“: Frau begrapscht Jungen – Freibad-Plakat sorgt für Empörung
Schwimmbad Büren
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Nachdem erst kürzlich mehrere Mädchen in einem Freibad sexuell belästigt wurden, haben mehrere Schwimmbäder Konsequenzen gezogen. Sie haben auf unterschiedlichste Weise auf die Situation aufmerksam gemacht und vor Belästigung gewarnt.

Dabei kamen unter anderem Plakate zum Einsatz, die nun aber weniger für Sicherheit und stattdessen eher für Empörung gesorgt haben. Ein Freibad in Büren hat nämlich ein Plakat aufgehängt, auf dem eine Frau mit roten Haaren zu sehen ist, die einen dunkelhäutigen Jungen begrapscht. Diese Aktion hat so große Wellen im Netz geschlagen, dass die Plakate wieder abgehängt wurden.

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"Falsche Darstellung": Freibad in Büren sorgt mit Plakat für Shitstorm

„Du hast das Recht an deinem eigenen Körper“, ist als Überschrift zu lesen. Wer in dem Freibad belästigt wird, soll sich Hilfe holen und den Namen der Schildkröte „Tiki“ rufen. Von allen Seiten hagelt es Kritik, denn den Verantwortlichen wird vorgeworfen, Tatsachen zu verdrehen und eine „falsche Darstellung“ zu veröffentlichen. Die Zeichnung sei realitätsfern und würde zudem verschleierten, wer zumeist Täter ist. Allein im vergangenen Jahr wurden in Schwimmbädern 423 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung registriert.

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Insgesamt 367 Tatverdächtige konnten ermittelt werden – 365 von ihnen waren männlich. Laut dem Bundeskriminalamt seien 237 nicht deutsch gewesen. „Diese Kampagne hat nur einen Gewinner, die AfD. Dafür viele Verlierer: Frauen und Mädchen. Deren schlimme Situation wird ins Lächerliche gezogen“, erklärte auch Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft. Das Schwimmbad hat die Plakate mittlerweile zwar entfernt, stellt sich aber weiterhin hinter die umstrittene Aktion. Der Bürgermeister der Stadt Büren stellte jedoch klar, dass man nie die Absicht verfolgt habe, „Menschen zu diskriminieren oder Schuld umzudeuten“.

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